Synode am Freitag: Themen
Genau 25 Gebiete und eine Million für Flüchtlinge
Rita DeschnerDie ehrenamtlichen Mitglieder der Synode bestimmen durch ihr Handzeichen den Kurs der Kirche mit22.11.2013 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Frankfurt a.M., 22. November 2013. Die seit Mittwoch in Frankfurt am Main tagende Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) erwartet am Freitag den Höhepunkt ihrer Debatte. Für den Vormittag ist die Diskussion über eine grundlegende Gebietsreform der hessen-nassauischen Kirche angesetzt. Geplant ist, dass aus den bisher 47 Dekanaten in den kommenden sechs Jahren 25 größere Regionen werden sollen. Ziel der Neuordnung ist es, Gebiete mit mehr Gestaltungsspielräumen zu schaffen. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, Frankfurt und Offenbach zu einem Dekanat zu vereinen. Für Aufsehen sorgte zuletzt die Diskussion um die südhessischen Dekanate Darmstadt-Stadt und Darmstadt-Land. Während das städtische Dekanat eine Fusion befürwortet, lehnt das umliegende Landdekanat einen Zusammenschluss ab. Die Kirchensynode muss nun in Frankfurt auf ihrer Herbsttagung bis Samstag abschließend darüber entscheiden.
Daneben steht am Freitagnachmittag die Abstimmung über den Haushalt für 2014 mit einem Gesamtvolumen von 556 Millionen Euro an. Dem Entwurf nach sollen fast Dreiviertel des Gesamtbudgets in die Arbeit der Gemeinden und Dekanate vor Ort fließen. Allein für die etwa 600 evangelischen Kindertagesstätten will die EKHN rund 40 Millionen Euro aufbringen. Abstimmen werden die Delegierten im Frankfurter Dominikanerkloster dabei auch über einen Initiativantrag, der die EKHN dazu auffordert, die Flüchtlingsarbeit mit einer Million Euro zu unterstützen. Das Geld soll dazu dienen, Gemeinden bei der Arbeit mit Flüchtlingen zu unterstützen und Projekte in Krisenregionen finanzieren helfen.
Am Donnerstag wurde bei der Herbsttagung der Synode Dr. Susan Durst als ehrenamtliches Mitglied der Kirchenleitung bestätigt. Die Synodalen wählten daneben den Betriebswirt Christian M. Beck zum neuen Leiter des Rechnungsprüfungsamtes und damit zum obersten Finanzkontrolleur der EKHN. Gestern aufgerufene Gesetze, die die Arbeit in den Dekanaten und in der Kirchenmusik neu regeln sollen, müssen wegen zahlreicher Anträge noch einmal zur Abstimmung aufgerufen werden. Die mit Spannung erwartete Debatte über ein neues Zuweisungssystem, das die Verteilung der Finanzen an die Gemeinden künftig regeln soll, wurde verschoben.
Hintergrund Synode
Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das „maßgebende Organ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau“. Geleitet wird das mit einem Parlament vergleichbare Gremium vom Kirchensynodalvorstand mit Präses Dr. Ulrich Oelschläger (Worms) an der Spitze. Seine Stellvertreterin ist Dr. Susanne Bei der Wieden (Frankfurt). Die Synode erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt auch den Haushalt.