Spektakläre Performance in Mainz
Jetzt tanzt die Reformation durch die Christuskirche
Mainzer Staatstheater©Andreas Etter"Tanzmainz" führt im Januar 2017 ein choreografiertes Stück zur Reformation in der Christuskirche auf18.01.2017 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Andreas Etterer
Die Reformation als spektakuläre Tanzperformance in der Mainzer Christuskirche. Unter dem Titel „Shift“ (Umschalten) zeigte das Staatstheater Mainz in der letzten Januarwoche ein speziell für den Raum choreografiertes Stück zur Reformation.
Das Ensemble „tanzmainz“ brachte mit dem portugiesischen Choreographen Rui Horta zwölf Tänzerinnen und Tänzer auf eine eigens installierte Bühne. Durch das von der evangelischen Kirche maßgeblich unterstützte Projekt konnte das 500 Jahre alte Ereignis völlig neu erschlossen werden. Inspiriert durch die Architektur der Kirche wurde die Idee der Reformation und der Prozess der Erneuerung beeindruckend künstlerisch reflektiert.
Tanz-Premiere für die Christuskirche
Es war auch eine Premiere für die evangelische Christuskirche, in der hochkarätige Kulturveranstaltungen beinahe Alltag sind, aber der Tanz bisher noch keinen Einzug fand. „In der Gemeinde wurde schon länger über Tanz im Kirchraum nachgedacht“, berichtete Bettina Klünemann, Pfarrerin an der Christuskirche. Als dann Honne Dohrmann, der Direktor von „tanzmainz“, sich für ein Kooperationsprojekt interessierte, sei die Idee eines Tanzprojektes in der Christuskirche geboren worden, so die evangelische Theologin. Begeistert von dem klaren, nüchternen Raum und der Idee, diesen mit Tanz zu füllen, habe Dohrmann schnell den bekannten Choreografen Rui Horta gewinnen können, erklärt Klünemann. Dass dies so unkompliziert ging, sei auch auf eine bewährte Kooperation zwischen Staatstheater, evangelischem Dekanat und Christuskirche zurückzuführen.
Atmosphäre entstehen lassen
Nach Worten von „tanzmainz“-Chef Honne Dohrmann ist „Shift ist kein historisches Stück zur Reformation“. Es gehe vielmehr darum, „Atmosphäre zu vermitteln und Bilder entstehen zu lassen“. Dohrmann: „Es geht um die Werte der Reformation, um Transparenz, Befreiung und dem Ringen mit sich selbst. Eben was Reformation heute bedeutet - für jeden Einzelnen für uns.“ Und auch Pfarrerin Klünemann freut sich durch die Kunstform Tanz auf neue Zugänge zur Reformation: „In der „Kirche des Wortes“ sprechen Körper. Körpersprache ohne Worte in einer Kirche mag befremden, bietet aber die Chance, das Gesagte neu zu verstehen. Was die Tänzerinnen und Tänzer ausdrücken ist so stark, so bewegend – ich hoffe, dass die Zuschauer diese Bilder mitnehmen.“
Ein beindruckendes Stück!
Finanziert wird „Shift“ durch Mittel des Bundes, dem Projektbüro zum Reformationsjubiläum der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der EKHN-Stiftung. Und auch das Mainzer Staatstheater und die die Christuskirchengemeinde bringen einen nicht unerheblichen Teil an Eigenleistungen mit ein.
Ein Video-Trailer zu „shift“ ist hier abrufbar: www.youtube.com/watch
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