3D-Ausstellung in Worms
Durch Luthers Augen sehen
Jörn von LutzauMartin Luther in Worms18.01.2017 epd/red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Leider existiere keine einzige Darstellung des Bischofspalasts aus jener Zeit, aber die 3D-Künstler haben sich bei ihrer Arbeit auf spätere Zeichnungen des 1689 im Pfälzischen Erbfolgekriegs vernichteten Baus stützen können: „Wir haben eine mehr oder weniger perfekte Rekonstruktion des Bischofshofs bekommen“, sagte der Wormser Künstler „Eichfelder“.
Nah an der Wahrheit
Der Stadt Worms sei zugutegekommen, dass das ZDF für einen Historienfilm über Luther ohnehin eine 3D-Darstellung der historischen Stadt Worms in Auftrag gegeben hatte. Die Arbeiten der Agentur seien nun auch in das Ausstellungsprojekt eingeflossen. „Wir konnten die Stadt rekonstruieren, wie es vorher nicht möglich war“, sagte der Künstler. Er schränkte ein, dass auch das detaillierte Bild des alten Worms nicht die komplette Wahrheit abbilden könne. Viele der erhaltenen Skizzen und Zeichnungen historischer Bauwerke unterschieden sich teilweise erheblich in den Details.
Sitzungssaal ist kaum rekonstruierbar
Kaum Erkenntnisse gebe es darüber, wie es im Inneren des Bischofspalasts zugegangen sei, wo Luther im April 1521 auf Kaiser Karl V. traf. Zwar seien die dort geführten Gespräche protokolliert worden, über das Aussehen des Sitzungssaals und die Atmosphäre dort gebe es aber nur Mutmaßungen. Spätere Darstellungen der Widerrufsszene seien nicht authentisch.
Im Mittelpunkt der Ausstellung, die vom 13. Februar bis zum 29. Mai im „Kunsthaus Heylshof“ zu sehen ist, steht das Geschehen im damaligen Wormser Bischofspalast, dem Schauplatz des Wormser Reichstags, auf dem Martin Luther 1521 seine Lehren widerrufen sollte.
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