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    Herbstsynode 2016

    Niemöller-Medaille: „Vorbild für kämpferisches Christsein“

    EKHN / DeschnerProf. Martin StöhrDer evangelische Theologe Prof. Martin Stöhr war mit seinen inhaltlichen Vorschlägen maßgeblich an der Erweiterung des Grundartikels der EKHN beteiligt, wordurch die bleibende Erwählung der Juden und Gottes Bund mit ihnen bezeugt wird, 2016 erhielt er die Martin-Niemöller-Medaille, die ihm Kirchenpräsident Jung ansteckte

    Der Experte für jüdisch-christlichen Dialog, Martin Stöhr, ist von der Synode mit der höchsten Auszeichnung der EKHN geehrt worden.

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    Prof. Martin Stöhr Kirchenpräsident Volker Jung gratuliert Martin Stöhr. Pröpstin Gabriele Scherle Prof. Martin Stöhr Martin Stöhr habe zu den ersten gehört, die judenfeindlichen Schriften des Reformators Martin Luther kritisch betrachteten. Synodale
    von Gehren/EKHNMartin Stöhr hat die Niemöller-Medaille bekommen.

    Frankfurt a.M. 25. November 2016. Der seit mehr als sechs Jahrzehnten im jüdisch-christlichen Gespräch ehrenamtlich engagierte Martin Stöhr ist am Freitag in Frankfurt am Main mit der Martin-Niemöller-Medaille der hessen-nassauischen Kirche ausgezeichnet worden. Der frühere Direktor der Evangelischen Akademie Arnoldshain erhält die höchste Auszeichnung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) für seine Verdienste im Dialog zwischen Juden und Christen. Der 84 Jahre alte evangelische Theologe habe sich damit „in herausragender Weise“ um das christlich-jüdische Verhältnis verdient gemacht, heißt es in der Begründung für die Ehrung. Für seinen Einsatz hatte er bereits den Ehrendoktortitel der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg erhalten. Stöhr ist zudem Ehrenpräsident mehrerer Organisationen, die sich für den christlich-jüdischen Dialog einsetzen, darunter des „International Council of Christians and Jews“. 

    Verhältnis aufarbeiten

    Schon während seines Studiums der Evangelischen Theologie und Soziologie in Mainz, Bonn und Basel habe Martin Stöhr erkannt, dass „ein Versagen in Kirche und Theologie in Bezug auf das Judentum aufzuarbeiten sei und eine grundlegende Neuausrichtung gelingen muss“, heißt es in der Begründung für den Preis. Er habe zu den ersten gehört, die judenfeindlichen Schriften des Reformators Martin Luther kritisch betrachteten. Zudem war er Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag und war jahrelang deren Vorsitzender. Seit mehr als 50 Jahren ist Martin Stöhr Mitglied im Arbeitskreis Kirche und Israel (heute „Im Dialog“) der EKHN.

    Internationales Engagement

    Von 1965 bis 1984 war er Präsident des „Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit“; dann von 1990 bis 1998 Präsident des „International Council of Christians and Jews“. Seitdem ist er Ehrenpräsident des ICCJ. Ebenso ist er Mitbegründer von „Studium in Israel (Stil). In den Jahren 1978 bis 1994 war er zunächst Vorsitzender des Arbeitskreises, später dann des Vereins von Stil; dann wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Vereins berufen. Von 1967 bis 1975 und von 1976 bis 1991 war er Mitglied der Studienkommissionen „Kirche und Judentum“ 1 und 2 der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD); darüber hinaus war er jahrelang Mitglied der Evangelischen Mittelost-Kommission (EMOK) der EKD. 

    Gottvertrauen in Israel

    In ihrer Laudatio bezeichnete die Pröpstin für Rhein-Main, Gabriele Scherle, den Geehrten als „Vorbild im Glauben und für ein kämpferisches Christsein, das sowohl theologisch reflektiert als auch politisch bewusst agiert“. Stöhr habe nach der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland erkannt, „dass die Kirche Jesu Christi nur dann von Gottvertrauen leben und reden kann, wenn sie zuerst die bleibende Erwählung des Gottesvolkes Israel glaubt“, so Scherle. Dies seien mit Blick auf das 500. Jubiläumsjahr der Reformation im kommenden Jahr auch wichtige theologische Einsichten. Scherle: „Wer reformatorisch von der Treue Gottes ausgehen will, muss diese Treue Gottes auch für das Gottesvolk Israel annehmen. Sonst gibt es 2017 nichts zu feiern.“

    Zur Person Martin Stöhr 

    Martin Stöhr wurde 1932 geboren. Er studierte Evangelische Theologie und Soziologie in Mainz, Bonn und Basel. Nach seiner Ordination war er von 1961 bis 1969 Studentenpfarrer an der Technischen Universität von Darmstadt. Von 1969 bis 1986 übte er das Amt des Direktors der Evangelischen Akademie von Arnoldshain aus. Von 1986 bis 1997 lehrte er als Professor an der Universität-Gesamthochschule Siegen theologische Fächer. Stöhr lebt in Bad Vilbel. 

    Niemöller Medaille: Höchste Auszeichnung 
    Die Martin-Niemöller-Medaille ist die höchste Auszeichnung der EKHN. Sie wird von der Kirchenleitung vergeben, die damit ehrenamtlichen Einsatz und besonders herausragendes Engagement mit gesamtkirchlicher Bedeutung würdigt. Die Auszeichnung ist nach dem ersten Kirchenpräsidenten der EKHN, Martin Niemöller (1892-1984), benannt, der auch als kompromissloser Friedenskämpfer und Gegner des Nationalsozialismus weltweit Anerkennung fand.

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