Herbstsynode 2016
Schütz bleibt weiter Propst für Rheinhessen (mit Video)
von Gehren/EKHNKirchenpräsident Volker Jung (rechts) gratuliert Propst Volker Schütz zur Wiederwahl24.11.2016 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Thomas NeuPropst Dr. Klaus-Volker Schütz ist oft in Rheinhessen unterwegs, um in Dekanaten, Gemeinde- und Pfarrhäusern die Menschen zu treffen, die die kirchliche Arbeit vor Ort tragenFrankfurt a.M., 24. November 2016. Dr. Klaus Volker Schütz bleibt evangelischer Propst für Rheinhessen. Das hat die in Frankfurt am Main tagende Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) am Donnerstagnachmittag (24. November) mit großer Mehrheit beschlossen. Der 60 Jahre alte Theologe erhielt 103 von 126 abgegebenen gültigen Stimmen. Neun Synodale votierten mit Nein, 14 enthielten sich der Stimme. Schütz hat das Leitungsamt mit Dienstsitz in Mainz seit dem Jahr 2000 inne. Er wurde nun für eine vierte Amtszeit wiedergewählt, die am 1. April 2018 beginnt und sechs Jahre dauert. In der Region Rheinhessen, die sich von Mainz, Bingen und Ingelheim über Alzey bis Worms erstreckt, ist Schütz bislang für knapp 200.000 Evangelische in 140 Kirchengemeinden zuständig. Durch die Neuordnung der Propsteibereiche der EKHN kommen bis Ende kommenden Jahres 56.000 Kirchenmitglieder in 60 Kirchengemeinden des Evangelischen Dekanates Nassauer Land im Rhein-Lahn-Kreis hinzu. Schütz, dessen Funktion mit der eines „Regionalbischofs“ vergleichbar ist, verantwortet vor Ort die Visitation der Gemeinden, die Ordination und geistliche Begleitung der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie die evangelische Orientierung in Kirche und Gesellschaft. Außerdem ist er Dienstvorgesetzter der Dekaninnen und Dekane seiner Propstei. Als Propst ist Schütz auch Mitglied der 18-köpfigen Kirchenleitung der EKHN.
Kirche, die Stellung bezieht
In seiner Vorstellungsrede ging Schütz auf die Herausforderungen der Kirche durch globale und politische Umbrüche ein. Hierzu müsse die Kirche „Stellung beziehen“. Als Beispiel nannte er das Elend der Menschen in Krisengebieten wie in Syrien oder den erstarkenden Nationalismus in Europa und in den USA. „In all dem wird Kirche gebraucht, weil sie nicht gebunden ist, sondern herkommt vom offenen Raum. Miteinander sind wir gerufen, Stellung zu beziehen. Wir sind da noch viel zu zurückhaltend“, erklärte Schütz. Es sei jetzt wichtig, darüber nachzudenken, „was es mit der Sehnsucht nach starken Männern und Frauen und starken Worten auf sich hat, wie wir sie jetzt weltweit erleben“. In dieser Situation soll auch danach gefragt werden, was die Liebe Gottes gebiete. Schütz: „Wir sind Kirche Jesu Christi. Durch sie soll Gottes Stimme bekannt werden in dieser Welt. Das ist eine mächtige Berufung, der wir aber nur folgen können, wenn wir sie in Bescheidenheit leben.“
Zur Person
Der im September 1956 geborene Dr. Klaus-Volker Schütz studierte Evangelische Theologie in seinem Geburtsort Frankfurt am Main und in Mainz. Anschließend arbeitete er am Seminar für Praktische Theologie an der Mainzer Universität mit Gert Otto und Henning Luther und promovierte sich 1986. Danach war er bis 1988 im Vikariat in der Matthäusgemeinde Wiesbaden. 1989 übernahm Schütz die Pfarrstelle in Geisenheim am Rhein. Im April 2000 wurde er als Propst für die Propstei Rheinhessen gewählt und zuletzt 2005 sowie 2011 im Amt bestätigt. Sein besonderes Interesse gilt Fragen am Schnittpunkt von Kirche und Gesellschaft, dem Gespräch zwischen den Weltreligionen und der Vertiefung geistlichen Lebens. Er engagiert sich in der Direktpartnerschaft der Landeskirche mit der evangelischen Kirche in Nord-Sulawesi (Indonesien), bei diakonischen Trägern und in Projekten der Entwicklungszusammenarbeit. Schütz ist mit der Kinder- und Jugendbuchillustratorin und Diplom-Designerin Pia Eisenbarth-Schütz verheiratet und wohnt in Schwabenheim an der Selz.