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    Herbstsynode 2016

    Kaufmännische Buchführung kommt in Hessen-Nassau ab 2018

    Thorben Wengert / pixelioRechnen ist angesagt: Egal ob in der Doppik oder Kameralistik ...

    Die flächendeckende Einführung der „Doppik“ in der hessen-nassauischen Kirche wird verschoben. Die kaufmännische Buchführung kommt nun peu a peu ab 2018.

    Frankfurt a.M., 24. November 2016. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) verschiebt die flächendeckende Einführung der kaufmännischen Buchführung in ihren Gemeinden und Einrichtungen auf das Jahr 2018. Das teilte der Leiter der Kirchenverwaltung, Heinz Thomas Striegler, am Mittwoch vor der in Frankfurt am Main tagenden Kirchensynode mit. Demnach soll bis Ende 2019 das neue Finanzsystem nach und nach in der gesamten hessen-nassauischen Kirche eingeführt werden. Zusätzliche Schulungen für Mitarbeitende sollen darüber hinaus angeboten und die Computerprogramme weiterentwickelt werden. Die Organisation des Projektes wurde zudem neu ausgerichtet. Ursprünglich war die Umstellung bereits für das kommende Jahr vorgesehen.

    Mehrkosten fließen in Schulungen

    In Pilotprojekten waren zuvor vor allem Probleme in der praktischen Umsetzung und mit nicht ausgereiften Computerprogrammen aufgetreten. Insgesamt werden die Kosten für den Wechsel zur sogenannten „Doppik“ mit rund 21 Millionen Euro veranschlagt. Zuletzt waren knapp 13,5 Millionen vorgesehen. Alleine in zusätzliche Schulungen und Betreuung vor Ort sollen über drei Millionen Euro fließen. Das in der Wirtschaft und inzwischen auch in vielen weiteren Landeskirchen und Kommunen übliche „doppische System“ löst die bisherige „kameralistische Buchführung“ in der EKHN ab. Es soll vor allem für mehr Transparenz bei den Finanzen sorgen und eine bessere Übersicht über tatsächlich entstandene Kosten wie etwa bei der Gebäudenutzung ermöglichen.

    Komplexität der Umstellung unterschätzt

    Der Leiter der Kirchenverwaltung, Heinz Thomas Striegler, gestand vor der Synode Probleme in der Umstellungsphase ein und erklärte: „Wir waren zu ehrgeizig“. Die Komplexität des Projektes sei deutlich unterschätzt worden. Inzwischen sei eine neue Projektleitung installiert und externe Beratung hinzugezogen worden. Dadurch könne die Umstellung viel besser als zuvor gesteuert werden. Nach Aussage von Experten befände sich die EKHN „mit dem jetzigen Aufwandsvolumen durchaus im Kontext vergleichbarer Organisationen“, so Striegler. Er entschuldigte sich zugleich bei den Teilnehmenden in den ersten Pilotprojekten „für das, was wir ihnen in den vergangenen beiden Jahren zugemutet haben“. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass aus den Fehlern in der Pilotphase gelernt wurde und nun die Planungen für die Einführung der Doppik eingehalten werden können.

    Zahlreiche Anträge eingegangen

    Bei einer intensiven bis in den Mittwochabend hinein geführten Debatte gingen zahlreiche Anträge ein, die auf den Einführungsprozess, die Kosten und eine bessere Kommunikation zielten. Sie sollen nun in synodalen Ausschüssen geprüft und dann gegebenenfalls an die Kirchenleitung weitergegeben werden. 

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