Reformationsjubiläum 2017

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    Ehemalige Wohnungslose gehen mit Hunden Gassi

    Diakonie DeutschlandRolf Scherf hat heute eine Wohnung und sagt über seinen neuen Job: "Man hat Verantwortung." Die Hundebesitzer vertrauen ihm gerne ihre Lieblinge an.

    Bei so manchem Hundebesitzer in Mainz ist Hundesitter Rolf Scherf ein gefragter Mann. Doch das war nicht immer so. Er hatte keine Wohnung, keine Arbeit. Unerhört! Doch statt über Menschen wie ihn zu urteilen, macht die Diakonie Deutschland Mut, zuzuhören. Deshalb hat sie eine neue Kampagne gestartet.

    „Unerhört! Er bettelt den ganzen Tag und arbeitet nicht.“ So oder so ähnlich lautet so manches Urteil über Obdachlose. Eine, die nicht verurteilt, ist Tanja Scherer. Sie hört zu und arbeitet bei der Evangelischen Wohnungslosenhilfe in Mainz. Sie hatte eine Idee: Einen Hundeausgehservice zu gründen, bei dem ehemalige Obdachlose als Hundesitter arbeiten. Wie die Idee zur Erfolgsgeschichte wurde, zeigt die Website der Kampagne „UNERHÖRT!“ der Diakonie Deutschland. Die Organisation wirbt damit für eine offene Gesellschaft in Deutschland.

    Hintergründe und Adressen der Hilfsangebote

    Zudem bietet die Kampagnen-Website zahlreiche Hintergrundinformationen zu Themen wie „Armut und Arbeit“, „Flucht und Migration“ oder „die „Vertrauliche Geburt“. Unter dem Menüpunkt „Wir hören zu – Hilfe vor Ort“ werden passende Adressen von Hilfsangeboten auf einer Karte angezeigt, beispielsweise Erziehungs- und Familienberatungsstellen oder Freizeitangebote für ältere Menschen. Diakonie-Präsident Ulrich Lilie erklärt den Gedanken: „Mit unserer neuen Kampagne geben wir Menschen eine Stimme, die sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen: den Obdachlosen, Flüchtlingen, Homosexuellen, Hartz-IV-Empfängern, Alten und vielen anderen Gruppen.“ 

    Soziale Teilhabe und das Miteinander in der Gesellschaft stärken

    Ulrich Lille erläutert: „Dabei spielen wir ganz bewusst mit der Doppeldeutigkeit des Begriffs, Unerhört!'. Er soll provozieren und den Blick auf Menschen am Rande der Gesellschaft lenken, die sich unerhört fühlen“, betont Lilie. „Unsere eindeutige Antwort heißt: Zuhören! Der Anfang aller diakonischen Arbeit ist das Zuhören, die vorbehaltlose Zuwendung.“  Mit der Kampagne wolle die Diakonie aufrütteln und eine Diskussion anstoßen über soziale Teilhabe und das Miteinander in der Gesellschaft. Wie ein Miteinander ermöglicht werden kann, zeigen auch weitere Geschichten von „Unerhörten“ auf der Website. Beispielsweise erzählt Abdul, eine ehemaliger Flüchtling aus Syrien, wie er es bis zum Fachabitur geschafft hat. Gestartet wird die Kampagne zudem mit den Plakaten „Unerhört! Diese Flüchtlinge!“ 

    Wachrütteln und Lösungen aufzeigen

    Die Kampagne, die von 2018 bis 2020 laufen soll, will wachrütteln und zugleich aufzeigen, dass die Diakonie zuhört, Lösungen bereithält und eintritt für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Die Diakonie will diese Diskussion anstoßen und führen, sie will zur Plattform für einen Diskurs rund um soziale Teilhabe werden.

    Kampagne "Unerhört!"

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