Reformationsjubiläum 2017

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    Gedenken

    Menschenwürde und Minderheiten schützen

    Zum 8. April, dem Internationalen Roma-Tag, hat Bischöfin Kirsten Fehrs an die Diskriminierung dieser Minderheit erinnert. „Noch immer gibt es in vielen Ländern Vorurteile und sogar blanken Hass gegen Sinti und Roma, auch hier in Deutschland“, so die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

    Weiter heißt es in der Erklärung der EKD: „Der Internationale Roma-Tag ist ein wichtiges Datum, um an dieses Unrecht zu erinnern. Die Forderung unseres Grundgesetzes, die Unantastbarkeit der Menschenwürde zu achten, muss auch gegenüber Sinti und Roma endlich eingelöst werden.“

    Der Gedenktag geht zurück auf den ersten Roma-Kongress vor mehr als 50 Jahren, der den Beginn der Roma-Bürgerrechtsbewegung kennzeichnet. An diesem Tag soll auf die bedrückende Situation der bis heute andauernden Diskriminierung der Minderheit und der Gewalt gegen ihre Angehörigen aufmerksam gemacht werden. Zugleich erinnert der 8. April an den vielfältigen Beitrag von Sinti und Roma zur Kulturgeschichte und daran, diesen angemessen wahrzunehmen und wertzuschätzen.

    Gemeinsam für eine Gesellschaft mit menschlichem Antlitz

    Bischöfin Fehrs erinnerte zugleich an die Verfolgung von Sinti und Roma in derZeit des Nationalsozialismus. „Lange wurde das an ihnen verübte Leid nicht gesehen, wurde der an ihnen begangene Völkermord nicht wahrgenommen.“ Auch die evangelische Kirche habe damals versagt. Umso wichtiger sei es, dass die EKD sich heute gegen antiziganistische Zerrbilder und für eine inklusive Praxis einsetze. „Aus christlicher Sicht hat jeder Mensch eine von Gott verliehene Würde. Es kommt darauf an, diese Menschenwürde im Alltag zu leben und Minderheiten zu schützen - das gilt gerade in Zeiten, in denen ihre Rechte von radikalen Populisten infrage gestellt werden“, sagte Bischöfin Fehrs. „Gemeinsam müssen wir dafür einstehen, dass wir eine Gesellschaft mit menschlichem Antlitz bleiben.“

     

    Zum Hintergrund

    Anlässlich des 40. Jahrestages der Gründung des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma im Jahr 2023 hatte die Evangelische Kirche in Deutschland die Arbeitsdefinition von Antiziganismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) angenommen.

    Auch auf diese Weise sollen Zusammengehörigkeit und das Zusammenstehen mit Sinti und Roma gegen jede Form von Antiziganismus deutlich werden. In dieser Erklärung heißt es: „Die Abwertung und Ausgrenzung von Angehörigen der Sinti und Roma hat eine Geschichte, die sehr lange zurückreicht. Und nicht nur zur Zeit des Nationalsozialismus und des Völkermordes an Sinti und Roma war die Evangelische Kirche daran beteiligt, Menschen zu verraten und der Verfolgung und Vernichtung auszuliefern.(…) Umso dankbarer sind wir, dass inzwischen unsere Beziehungen gewachsen und gestärkt worden sind.(…) Darüber hinaus wird die Evangelische Kirche die institutionelle Partizipation von Sinti und Roma in Politik und Gesellschaft nach Kräften unterstützen.“

     

     

     

     

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