Einführung
Vom Glanz des Glaubens
Becker-von Wolff17.03.2024 hjb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Den musikalischen Gottesdienst hat die Herborner Kantorei unter der Leitung von Regina Zimmermann-Emde gestaltet. Pfarrerin Anja Vollendorf ist seit Jahresbeginn mit einer halben Stelle als stellvertretende Dekanin im Evangelischen Dekanat an der Dill tätig, mit einer weiteren halben Stelle unterstützt sie als Gemeindepfarrerin das Pfarrteam im Nachbarschaftsraum Herborn-Mittenaar-Siegbach. Am Sonntag, 10. März 2024 wurde sie in Herborn im Gottesdienst um 14 Uhr offiziell begrüßt.
Friedensfachfrau im Dekanatsteam
Dekan Andree Best sagte, Anja Vollendorf strahle aus ihrem Glauben Freude und Zuversicht aus. Sie habe in der kurzen Zeit sich schnell in die neue Aufgabe eingearbeitet, begleite die Gebäudebegehungen in den Gemeinden und habe mit ihrer ruhigen Art schon viele positive Akzente im Dekanat an der Dill setzen können. „Wir renovieren unsere Kirche“, sagte Andree Best mit Blick auf die anstehenden Veränderungen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Der Dekan erinnerte daran, dass der Umbau einer Erneuerung gleiche. „Wie wollen wir die Kirche der Zukunft gestalten? Was wollen wir verändern, was wollen wir erhalten?“ Solche Veränderungen sorgen auch für Spannungen, daher sei es gut, mit Pfarrerin Anja Vollendorf eine Friedensfachkraft dabei zu haben, sagte Andree Best.
Am Nachmittag an den Morgen erinnern
In ihrer Predigt vom sterbenden Samenkorn warb Pfarrerin Anja Vollendorf angesichts der vielen Veränderungen in der Kirche für mehr Vertrauen: Laut Albert Newton benötige jede Transformation eine Vorgeschichte. Am Nachmittag des Christentums lohne sich die Erinnerung an den Morgen. Die Rückbesinnung sei wichtig: Was habe das frühe Christentum bewegt? Vollendorf sagte, die Nachfolge Christi sei kein Nachahmen, Nachfolge sei ein Weg des Vertrauens und koste uns etwas wie Dietrich Bonhoeffer es sagte.
Anja Vollendorf lebt in einer geistlichen Gemeinschaft - dem Laurentiuskonvent in Laufdorf bei Wetzlar. In ihrer Predigt sagte sie, das Leben in einer Nachfolgegemeinschaft entlaste. „Es hängt nicht allein von mir ab. Ich bin eingeladen in eine weitaus größere Gemeinschaft. Jesus Christus gibt mir eine Haltung, es ist nicht die eigene Stärke, die glänzt“, sagte Vollendorf. Das unterscheide das Christentum von anderen Kräften, die derzeit wüten und an dunkle zurückliegende vermeintliche Glanztaten der deutschen Geschichte anknüpfen wollen.
Vom Bemühen, Neues wachsen zu lassen
Der Glanz des Glaubens sei nicht allein auf Stärke und stetiges Wachstum ausgerichtet, es glänze auch noch am Nachmittag des Christentums. „Es wird auch in Zukunft Kirche geben, wenn auch mit anderen Pfarrbildern und anderen Dienstaufträgen und mit weniger Kirchengebäuden“, sagte die Pfarrerin und ergänzte mit Blick auf ihre Einführung: „Der Nachmittag ist nicht die schlechteste Tageszeit“.
Pfarrerin Anja Vollendorf bot sich an, die vermeintlichen Grenzen mit den Gemeindegliedern und Ehrenamtlichen gemeinsam zu überschreiten. Manches Leben sei erst möglich, wenn etwas stirbt. Wichtig sei das Bemühen, Neues wachsen zu lassen.
Pfarrerin Anja Vollendorf lud die Gemeinde ein, die kleinen Blumentöpfchen, die die Evangelische Kindertagesstätte Mozartstraße in Herborn vorbereitet hatte, zu pflegen und sich an dem Aufwachsen der Pflänzchen zu erfreuen.
Empfang im Gemeindehaus
Im Anschluss an den Gottesdienst haben die Evangelische Kirchengemeinde Herborn, die evangelischen Gemeinden im Nachbarschaftsraum Herborn-Mittenaar-Siegbach und das Evangelische Dekanat an der Dill zu einem Empfang in das benachbarte Gemeindehaus eingeladen. Die Herborner Bürgermeisterin Katja Gronau begrüßte dort die stellvertretende Dekanin und Pfarrerin mit einem Präsent des Magistrats und der Stadt Herborn.
Dekan Andree Best überreichte im Auftrag des Dekanatssynodalvorstandes Anja Vollendorf einen gut gefüllten Wanderrucksack mit Karten und Proviant, Mitglieder des Kirchenvorstandes der Kirchengemeinde Herborn und Pfarrerin Claudia Sattler überreichten ihr Genussmittel („Wir wollen, dass es Dir in Herborn gut geht“) und für die Kolleginnen und Kollegen im Nachbarschaftsraum überreichte Pfarrerin Sonja K. Oppermann ein Geschenk.
Auch vom Laurentiuskonvent Laufdorf gab es einen Korb mit ausgesuchten Präsenten, darunter eine von ukrainischen Frauen gestaltete Friedenskerze, die in vielen Kirchen wie auch im Dekanat an der Dill als Wanderkerze aufgestellt werden könne.
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» Unser Foto: In einem festlichen Gottesdienst in der Herborner Stadtkirche ist Pfarrerin Anja Vollendorf als stellvertretende Dekanin und als Pfarrerin für den Nachbarschaftsraum Herborn-Mittenaar-Siegbach von Dekan Andree Best und Vertreterinnen und Vertretern aus der Kirchengemeinde Herborn, dem Evangelischen Dekanat und aus dem Nachbarschaftsraum eingeführt worden.
Foto: Becker-von Wolff