Vorschau Synode
Samstag: Synode ganz im Zeichen der Coronakrise
Quelle: MDHS, CSDie Synode erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl wichtige Leitungsämter, beschließt den Haushalt und trifft wichtige kirchenpolitische Entscheidungen17.09.2020 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Vorläufiger Synoden-Zeitplan für Samstag in Auszügen
- Eröffnung mit Andacht (9.30 Uhr)
- Bericht des Kirchenpräsidenten zur Lage (10.30 Uhr)
- Ermöglichung Online-Abstimmungen (Einbringung 11 Uhr / Beschluss 16.10 Uhr)
- Nachtragshaushalt (Einbringung 12.00 Uhr / Beschluss 16.30 Uhr)
- Wahl einer Pröpstin für Nord-Nassau (14 Uhr)
- Bericht zum Zukunftsprozess ekhn2030 (15.30 Uhr)
Zum kompletten Zeitplan zum Download (pdf)
Zum Livestream ab Synodenstart Samstag 9.30 Uhr (Link):
Die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) tritt am Samstag (19. September) in Offenbach zu einer Sitzung unter besonderen Corona-Bedingungen zusammen. Die traditionelle Frühjahrstagung musste wegen der Pandemie ausfallen und wird jetzt in einem kompakten Format nachgeholt. Themen der Extra-Synode sind unter anderem die Verabschiedung eines Nachtragshaushaltes mit einem Volumen von rund 690 Millionen Euro und die Wahl einer Pröpstin für den Bereich Nord-Nassau. Kirchenpräsident Volker Jung will zudem in seinem Bericht zur Lage in Kirche und Gesellschaft auf die Herausforderungen in der Coronakrise eingehen.
Synode: Liveübertragung im Internet
Die 140 Delegierten des in etwa mit einem Parlament vergleichbaren Gremiums unter dem Vorsitz von Präses Ulrich Oelschläger treffen sich in der Offenbacher Stadthalle. Wegen der besonderen Hygieneauflagen können Gäste die Tagung ausnahmsweise nicht vor Ort verfolgen, sich aber live im Internet auf der Kirchenseite www.ekhn.de zuschalten. Die hessen-nassauische Kirche hat rund 1,5 Millionen Mitglieder in aktuell 1132 Gemeinden. Sie reicht in etwa von Biedenkopf im Norden bis Neckarsteinach im Süden. Rund ein Viertel des Kirchengebiets gehört zwischen Bad-Marienberg und Worms auch zu Rheinland-Pfalz.
Nachtragshaushalt: Kircheneinnahmen unter Druck
Auch der evangelischen Kirche setzt die Coronakrise bei den Finanzen zu. Sie muss am Samstag einen Nachtragshaushalt verabschieden. So rechnet die EKHN in diesem Jahr mit rund 50 Millionen Euro weniger Kirchensteuer als geplant. Angesetzt waren für dieses Jahr 530 Millionen Euro. Erwartet werden jetzt nur noch rund 480 Millionen Euro. Grund ist unter anderem die hohe Zahl von Kurzarbeit. Aus einem Mix von Sparmaßnahmen, Entnahmen aus den Rücklagen und Bereinigungen von laufenden Ausgaben soll dies aufgefangen werden. Gespart werden soll vor allem bei gesamtkirchlichen Einrichtungen, die im noch laufenden Haushaltsjahr bis zu zehn Prozent ihrer Ausgaben reduzieren müssen. Der überarbeitete Haushalt der EKHN sieht für dieses Jahr Gesamtaufwendungen in Höhe von rund 690 Millionen Euro gegenüber ursprünglich geplanten 707 Millionen Euro vor.
Leitungsamt: Zwei Pfarrerinnen wollen Pröpstin werden
Zwei Pfarrerinnen wollen am Samstagnachmittag evangelische Pröpstin für den Bereich Nord-Nassau werden. Sabine Bertram-Schäfer, Dekanin des Dekanats Büdinger Land, und Claudia Anna-Marie Gierke-Heinrich, stellvertretende Dekanin des Dekanats Runkel, bewerben sich vor der Synode um das regionale kirchliche Leitungsamt. Die Theologinnen wollen die Nachfolge von Annegret Puttkammer antreten, die als Direktorin zum Neukirchener Erziehungsverein nach Neukirchen-Vluyn wechselt. Die Pröpstin für Nord-Nassau ist als geistliche Leitungsperson in der mittelhessischen Region von Herborn aus für rund 200.000 Gemeindeglieder in 169 Gemeinden mit rund 180 Pfarrerinnen und Pfarrern zuständig. Die Propstei umfasst Gebiete um Herborn, Limburg, Biedenkopf und Westerburg.
Kirchenpräsident: Coronakrise im Blick
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat angekündigt, in seinem Bericht zur Lage in Kirche und Gesellschaft vor der Synode auch die geistlichen Folgen der Coronakrise in den Blick zu nehmen. Ausgehend vom Lockdown im März will er am Samstagmorgen die Situation der evangelischen Kirchen bis heute nachzeichnen. Zur Sprache bringen will er dabei unter anderem die herausfordernde Situation für die Seelsorge aber auch die großen Innovationen mit neuen, digitalen Gottesdienstformen. Er will in seinem Bericht dabei auch der Frage nach der Systemrelevanz der Kirche stellen.
Zukunftsprozess „ekhn2030“: Erster Zwischenbericht
Im vergangenen Herbst hatte die Synode den Weg für einen neuen Zukunftsprozess in der EKHN frei gemacht. Nun liegt ein erster Zwischenbericht des Verfahrens mit dem Namen „ekhn2030“ vor. Ausgehend von Prognosen zur Entwicklung der Kirche will das Projekt Prioritäten herausarbeiten. Im Fokus steht neben der Betrachtung von acht Einzelbereichen wie der Verkündigung, dem Gebäude-Management oder der Öffentlichkeitsarbeit eine theologische Grundsatzbeschreibung der Kirche. Das Papier spricht sich dafür aus, sich künftig verstärkt einzelnen Gläubigen zuzuwenden und zugleich auf die Öffentlichkeit und die Gesellschaft hin ausgerichtet zu bleiben. „Mitgliederorientierung“ und „Gemeinwesenorientierung“ seien dem Bericht nach keine Gegensätze, sondern in Zukunft zusammen zu denken.
Hintergrund zur Synode
Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das „maßgebende Organ“ der hessen-nassauischen Kirche. Sie erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Aktuell hat sie 140 Sitze. Als das maßgebende Organ geistlicher und rechtlicher Leitung trifft sie auch wichtige kirchenpolitische Entscheidungen. Ausschüsse und regionale Arbeitsgruppen bereiten die Entscheidungen vor. Geleitet wird die Synode vom Kirchensynodalvorstand mit einem oder einer Präses. Gemäß Kirchenordnung sollen möglichst zwei Drittel der gewählten Synodalen nichtordinierte Gemeindemitglieder sein, ein Drittel Pfarrerinnen und Pfarrer.
Livestream ab Synodenstart Samstag 9.30 Uhr
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