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Jelena Wegner gestaltet Zuspruch
11.09.2023 hjb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Ob "Auf alten Pfaden" oder "am Lagerfeuer": Pfarrerin Jelena Wegner nimmt die Hörer mit in Alltagsbegebenheiten und erzählt, woran sie das erinnert. Vom 11. September 2023 an laufen täglich kurzweilige Beiträge mit einer guten Botschaft. Ein Impuls für den Tag.
Hier ein Beispiel:
Ein Abend im Spätsommer. Wir sitzen im Garten an einer kleinen Feuerstelle. In der Nähe plätschert der Bach. Die Grillen zirpen. Ab und zu rauscht ein Auto vorbei. Dunkelheit hat sich über den Garten gelegt. Das Licht der Straßenlaterne scheint nur schwach zu uns rüber. Ansonsten ist das kleine Feuer die einzige Lichtquelle.
In Gedanken versunken in die Flammen schauen
Es ist frisch. Ich halte meine Hände ans Feuer. Mal näher, dann wieder weiter weg. Je nachdem, wie stark die Hitze ist. Ich mag die kribbelnde Wärme auf der Haut. Die Flammen tanzen vor mir: in Blau, Gelb und Orange. Ich bin in Gedanken versunken. Ich sehe und sehe doch nicht. Einfach sein. Im Augenblick.
Mose und der brennende Dornbusch
Feuer fasziniert mich. Es ist ständig in Bewegung. Niemals gleich. Und wie die Luft ist es nicht zu fassen. In der Bibel spielt eine wichtige Geschichte am Feuer. Mose begegnet Gott. In einem Dornbusch, der brennt und trotzdem nicht verbrennt. Womöglich streckt Mose damals, wie ich heute, seine Hände dem Feuer entgegen. Allerdings nicht um Wärme zu erhaschen, sondern eher aus Ehrfurcht. Er begreift nicht und will doch erfassen, was da passiert.
Gott im Feuer ist nicht zu fassen
Er will herausfinden, wer das ist, der sich da in diesem seltsamen Feuer verbirgt. Da hört er eine Stimme aus dem Dornbusch: „Komm nicht näher. Der Boden, auf dem du stehst, ist heilig.“ (nach 2. Mose 3,5) Ich kann mir vorstellen, wie fasziniert Mose war und die Nähe Gottes gesucht hat. Gott, der im Feuer ist. Und der Busch verbrennt nicht.
Aber Gott ist wie die Flammen, die nicht zu fassen sind. Ich kann mich ihnen nähern. Ich spüre ihre Wärme. Ganz begreifen – mit meinen Händen fassen - kann ich Gott nicht.
"Ehje asher ehje"
An diesem brennenden Dornbusch erfährt Mose damals Gottes Namen. Auf Hebräisch: „Ehje asher ehje.“ Ein Name, der schwer zu übersetzen ist. Er kann bedeuten: „Ich bin, der ich bin.“ Oder: „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Oder einfach: „Ich bin da.“ (nach 2. Mose 3,14)
Mir gefällt Gottes Name. Beweglich. Immer anders. Nicht zu begreifen und doch da. Ich schaue ins Feuer und lasse meine Hände ums Feuer tanzen. Und für einen Moment ist mir Gott ganz nah.
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