Arbeit
Evangelische Kirche warnt vor sozialer Spaltung
erllre/istockphoto.com28.04.2015 epd Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) warnt vor einer wachsenden sozialen Ungleichheit. Während sich die Lage am Arbeitsmarkt insgesamt positiv entwickelt habe, sei die Zahl atypischer und prekärer Beschäftigungsverhältnisse gestiegen, kritisiert die EKD in einer Denkschrift, die in Frankfurt am Main vorgestellt wurde. Verbunden damit sei ein wachsender Niedriglohnsektor mit Leiharbeit und Werkverträgen. Politik und Sozialpartner müssten für Beschäftigungsbedingungen im Interesse der Schwächsten sorgen, fordert die EKD.
Insbesondere das Auseinanderdriften der Einkommen und Vermögen sei Anlass zur Sorge, schreibt der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm im Vorwort der Denkschrift. Noch nie seit 1945 seien die Unterschiede so groß gewesen wie aktuell. „Wer gesellschaftliche Teilhabe für die Menschen in der Gesellschaft fordert, wie dies in christlicher Ethik unabdingbar ist, der kann sich mit sozialer Ungleichheit nicht abfinden“, mahnt Landesbischof Bedford-Strohm.
In der Denkschrift mit dem Titel „Solidarität und Selbstbestimmung im Wandel der Arbeitswelt“ wird erörtert, welche Chancen und Risiken Digitalisierung, Globalisierung und damit zeitliche und räumliche Entgrenzung für die neue Arbeitswelt bergen. Auch die wachsende soziale Ungleichheit und Kriterien eines protestantischen Arbeitsethos sind Themen. Vorgestellt wurde die Denkschrift vom EKD-Ratsvorsitzenden und dem Ökonomen Gustav A. Horn. Der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung ist Vorsitzender der EKD-Kammer für soziale Ordnung, die die Denkschrift vorbereitet hat.
Die Denkschrift ist im Gütersloher Verlagshaus erschienen und kostet 5,99 Euro gebunden und 4,99 Euro als E-Book. Im Internet steht der Text unter auf der Homepage der EKD zum Download.
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