Kirchenpräsident würdigt Mandela
„Mit Versöhnung große Politik gemacht“
Bild: EdStock2, istockphotoHier richtete sich Nelson Mandela in London an die Menschen, die anlässlich einer Denkmalenthüllung in London gekommen waren. Die 2,7 Meter hohe Statue am Parliament Square stellt den großen Kämpfer für die Menschenrechte selbst bildlich dar.05.12.2013 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung hat den am Donnerstagabend verstorbenen früheren südafrikanischen Präsidenten und Anti-Apartheids-Kämpfer Nelson Mandela als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte gewürdigt. „Sein Mut, sein unverbrüchlicher Glaube an die Überwindung der Apartheid und seine Hoffnung auf Versöhnung machen ihn unvergleichbar“, sagte Jung.
Besonders beeindruckend sei gewesen, dass Mandela trotz der vielen Jahre der Entbehrungen und fast drei Jahrzehnten Gefängnisaufenthalt nicht an Rache dachte. „Mandela hat gezeigt, dass man mit dem Glauben an die Macht der Vergebung große Politik machen kann“, so Jung. Dabei habe Mandelas Politik der Versöhnung auch zentrale Elemente der christlichen Botschaft aufgenommen. Schon die erste Ansprache nach seiner Freilassung aus 27 Jahren Haft auf Robben Island im Jahre 1990 stand unter der Losung „To forgive and to forget“ – Vergeben, um zu vergessen.
Kirchenpräsident Jung erinnerte auch an das Engagement der christlichen Kirche gegen die Apartheid in Südafrika. Ein wesentlicher weltweiter Impuls sei etwa von der früheren Evangelischen Akademie Arnoldshain im Taunus ausgegangen. Dort habe der Ökumenische Rat der Kirchen im August 1970 das „Programm zur Bekämpfung des Rassismus“ auf den Weg gebracht. „Im Taunus wurde ein wichtiger Anstoß dafür gegeben, sich weltweit mit der Apartheid auseinanderzusetzen“, so Jung.
Fürbitte:
Vater im Himmel wir bitten Dich für die Menschen in Südafrika, die um ihren Präsidenten Nelson Mandela trauern. Schenke Ihnen Deinen Trost und schenke Ihnen den Mut, den Idealen Mandelas weiter zu folgen.
Hilf den Menschen in Südafrika den noch bestehenden Hass, die bestehenden Vorbehalten zwischen Schwarzen und Weißen zu überwinden, um gemeinsam friedvoll in einem demokratischen Südafrika leben zu können.