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    Flüchtlinge in Frankfurt und Worms

    Kirchenpräsident begrüßt Engagement der Gemeinden

    EKHNFlüchtlinge Frankfurt in Cantate Domino 2013

    Evangelische Gemeinden in Frankfurt und Worms haben Flüchtlinge aufgenommen. Kirchenpräsident Volker Jung begrüßt das Engagement aber fordert auch die Politik zu mehr Verantwortungsübernahme auf.

    Darmstadt / Wiesbaden, 5. November 2013. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, hat das Engagement evangelischer Kirchengemeinden in Hessen und Rheinland-Pfalz bei der Aufnahme von Flüchtlingen gewürdigt. Unter anderem fanden in Frankfurt am Wochenende 22 Menschen aus Afrika Unterschlupf im Kirchengebäude der Gemeinde Cantate Domino. In Worms soll eine Familie aus Syrien in der Lukasgemeinde aufgenommen werden. „Es ist ein Akt der Nächstenliebe, diesen Menschen humanitär zu helfen. Das Dach einer Kirche ist zum Übernachten allemal besser als ein Brückenbogen“, sagte Jung. Er begrüßte, dass sich derzeit viele Kirchengemeinden um die Flüchtlinge sorgten und neue Arbeitskreise für Asylfragen entstanden oder wieder aktiv geworden seien.

    Eigene Verantwortung wahrnehmen

    Der Kirchenpräsident kündigte für die am 20. November in Frankfurt beginnende Kirchensynode auch eine Initiative zur Stärkung des Engagements für Flüchtlinge an. „Die evangelische Kirche und ihre Gemeinden stellen sich der Verantwortung für Menschen auf der Flucht und versuchen Gastfreundschaft zu leben. Ich danke allen, die sich hier engagieren“, sagte Jung, der auch Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland ist.

    Politik in Bund und Land ansprechen

    Jung appellierte zugleich an die Bundes- und Landespolitik, ihrer Verantwortung für Menschen auf der Flucht noch mehr nachzukommen. So sei es unter anderem dringend nötig, einfachere Verfahren für Hilfesuchende einzuführen. Als Beispiel nannte er die Erteilung von Visa für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten in den jeweiligen Auslandsvertretungen, was bislang nicht möglich sei. Zugleich sei nach wie vor eine gesamteuropäische Aufnahmeregelung erforderlich, um die Länder an den Außengrenzen der Europäischen Union zu unterstützen. Jung: „Es ist für mich schwer erträglich, wenn wir uns in Europa auf unsere jüdisch-christliche Werteorientierung berufen und gleichzeitig Flüchtlinge zu Tausenden im Mittelmeer ertrinken.“

    Neue Hessische Regierung herausfordern

    Zuletzt hatten die Evangelischen Kirchen in Hessen und die Diakonie Hessen von der künftigen Landesregierung in Wiesbaden einen Paradigmenwechsel in der Migrations- und Flüchtlingspolitik gefordert. In einem gemeinsamen Positionspapier formulierten sie Anfang Oktober konkrete Erwartungen an die neue Hessische Landesregierung, darunter die verbesserte Unterbringung von Flüchtlingen, einen am Kindeswohl orientierten Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, einen einfacheren Familiennachzug zu in Hessen lebenden Syrern, die stärkere Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung sowie die Bündelung der Migrationspolitik in einem Ministerium.

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