Reformationsjubiläum 2017

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    Kirchentag

    Jung: „Not Erniedrigter und Überheblichkeit Mächtiger in Blick nehmen“

    EKHN/RahnKirchenpräsident Volker Jung bei der Bibelarbeit mit Posaunenbläsern auf dem Kirchentag in Berlin 2017Kirchenpräsident Volker Jung bei der Bibelarbeit mit Posaunenbläsern auf dem Kirchentag in Berlin 2017

    Kirchenpräsident Volker Jung spricht zu Himmelfahrt auf dem Kirchentag.

    Bildergalerie

    Kirchenpräsident Volker Jung auf dem Kirchentag in Berlin 2017 Landesposaunenwart Vogel im Einsatz Ohne sie geht nichts auf einem Kirchentag: Posaunenchöre Posaunenklang mit Posaunenwart Vogel auf dem Kirchentag 2017

    Berlin / Darmstadt 25. Mai 2017. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung (Darmstadt) hat am Himmelfahrtstag gefordert, Hilfesuchende stärker in den Blick zu nehmen. Auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin sagte er am Donnerstag (25. Mai), dass die Bibel immer wieder von der „Not der Erniedrigten und Überheblichkeit der Mächtigen“ erzähle. Dies sei auch als Appell zu verstehen, sich gegen die Widersprüche in der heutigen Welt aufzulehnen. So schließe etwa das gegenwärtige Wirtschaftssystem viele Menschen von gerechter Teilhabe  aus oder zerstöre  Lebensgrundlagen Ärmerer. 

    Flüchtlingspolitik ist Drama 

    Nach Worten Jungs ist es nach wie vor „ein großes Drama, dass es nicht gelingt, sichere Fluchtwege für Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten zu schaffen“. Es sei „furchtbar, wenn Menschen durch Terror und Krieg Gewalt erleben“ und fliehen müssten. Als „nicht hinnehmbar“ bezeichnete es der Kirchenpräsident, dass Männer und Frauen wegen ihrer Religionszugehörigkeit, ihres Geschlechtes, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe um ihr Leben fürchten müssten. In diesen Situationen leide Gott mit. Das aktuelle biblische Leitwort des Kirchentags „Du siehst mich“ sei auch ein Aufruf, „sich am Blick Gottes auf diese Welt zu orientieren und von Gott Klarheit zu erbitten für das, was zu tun ist“.  

    Gleichberechtigung bleibt Thema 

    Jung ging auch auf die Situation in der Ökumene im 500. Jahr der Reformation ein. Es sei „richtig und gut, dass wir gerade die Erinnerung an die Reformation vor 500 Jahren in einem guten ökumenischen Geist führen“, so der evangelische Kirchenpräsident. Es gebe „wirklich vieles, was uns verbindet“. Wichtige Fragen wie etwa das unterschiedliche Kirchen- und Amtsverständnis müssten aber noch weiter diskutiert und bearbeitet werden. Dazu gehöre auch die Rolle der Frauen in der Kirche. Jung wies darauf hin, dass auch in vielen protestantischen Glaubensrichtungen bis heute Frauen der Zugang zum Pfarramt verwehrt bliebe. Jung: „Und immer noch gibt es in leitenden Funktionen deutlich mehr Männer als Frauen. Ich bin sicher: Das wird sich in den nächsten beiden Jahrzehnten ändern.“ 

    Bibelarbeit auf Kirchentag 

    Jung hatte in Berlin bei einer sogenannten Bibelarbeit auf dem Kirchentag einen Text aus dem Lukasevangelium (Lk. 1,39-56) zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen gemacht. In ihm begegnen sich die biblischen Frauengestalten Elisabeth und Maria erstmals. Begleitet wurde die Veranstaltung in einer Halle auf dem Berliner Messegelände von mehreren Hundert Posaunenbläsern unter der Leitung des hessen-nassauischen Posaunenwarts Frank Vogel.

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