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    Kirchensynode 2024

    EKHN: Gesetz und Mitglieder-Aktion zum Klimaschutz

    © Getty Images, miray celebi_kaba, 1xpert, MDHSLupen mit Paragraph und Impulspost-Logo vor der WeltkugelDie EKHN engagiert sich auf unterschiedlichsten Ebenen für den Klimaschutz

    Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hebt ihre Klimaschutzmaßnahmen auf ein neues Niveau: Ein Klimaschutzgesetz soll den Rahmen bieten, um bisherige Bestrebungen zu bündeln und Klimaschutzziele zu definieren und zu erreichen. Die neue Impulspost soll die Selbstwirksamkeit jedes Einzelnen betonen.

    veröffentlicht 26.04.2024

    von Caroline Schröder

    Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – und er ist Teil des kirchlichen Auftrags der EKHN. Dieser Auftrag begründet sich in der Verantwortung des christlichen Glaubens zur Bewahrung der Schöpfung und zur Wahrung der Lebensrechte heutiger und kommender Generationen.

    „Die Bewahrung der Schöpfung ist eine Aufgabe, die sich durch alle Lebensbereiche zieht. Und sie ist eng verknüpft mit dem Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden. Dem wollen wir als Kirchensynode mit dem Klimaschutzgesetz Rechnung tragen“, so Wolfgang Prawitz, stellvertretender Präses der Kirchensynode der EKHN.

    Die EKHN hat Ende 2022 begonnen, ein Klimaschutzgesetz zu erarbeiten. Dieses wurde heute im Rahmen der 5. Tagung der 13. Synode in einer ersten Lesung beraten, Synodale haben auf Grundlage des Gesetzesentwurfs zahlreiche Anträge zur Konkretisierung von Vorgaben und zur Datenerhebung eingebracht. Die Änderungsanträge werden bis zur 2. Lesung in den Ausschüssen beraten, bevor das Gesetz im November beschlossen werden soll. Grundsätzlich strebt die EKHN Netto-Treibhausgasneutralität bis 2045 an. Ein Zwischenziel des Entwurfs eines EKHN-Klimaschutzgesetzes besagt, dass 2035 bereits 90 Prozent auf dem Weg zu Netto-Treibhausgasneutralität erfolgt sein sollen.

     

    EKHN hat Emissionen im Vergleich zu 2005 bereits um 42 Prozent reduziert

    Verglichen mit den Emissionen, die 2005 anfielen, hat die EKHN Stand Dezember 2022 bereits 42 Prozent ihrer Treibhausgase eingespart. Maßnahmen in verschiedenen Bereichen von Gebäudemanagement über Umweltmanagement bis hin zu Beschaffung und Energiebeschaffung haben das ermöglicht. Details s.u.

    Der Haushaltsplan 2024/2025 stellt für beide Jahre je 5 Mio. EUR bereit für Klimaschutzmaßnahmen. Basierend auf vorbereitenden Arbeiten wird eine Fachgruppe Klima bis August 2024 für die Jahre 2024 und 2025 Vorschläge unterbreiten, wie diese Mittel für weitere Maßnahmen zum Klimaschutz eingesetzt werden könnten. Dazu gehören Maßnahmen in den Bereichen Gebäude, Mobilität und Beschaffung.

     

    Impulspost betont Selbstwirksamkeit

    „Wir alle wissen, dass unser Verhalten die Umwelt beeinflusst. Viele Menschen sprechen sich für Klimaschutzmaßnahmen aus und fragen zugleich: Kommt es denn wirklich auf mich an? Die aktuelle Impulspost gibt einen Anstoß, über die eigenen Gaben und Fähigkeiten nachzudenken, und darüber, diese auch zu nutzen. Wir glauben: Gott hat Menschen viele Talente geschenkt, die sie auch dafür einsetzen können, mit Gottes wunderbarer Schöpfung verantwortungsvoll umzugehen,“ so Kirchenpräsident Volker Jung.

    Am heutigen Freitag wird die Impulspost an rund 850.000 evangelische Haushalte im Kirchengebiet der EKHN versendet, außerdem an knapp 3.500 digitale Empfänger*innen. Etwa 350 Gemeinden beteiligen sich an der Aktion, in dem sie Kirchturmbanner und Fahnen an ihren Gebäuden anbringen, Plakate aufhängen, Postkarten und Einkaufschips verteilen und mit passenden Gottesdiensten und Veranstaltungen auf die Aktion und dieses wichtige Thema aufmerksam machen.

    „Die Impulspost ist wie eine auffällige Stellenanzeige gestaltet. Mit diesen Talentbezeichnungen wollen wir die Menschen dort abholen, wo sie stehen. Nicht moralisierend oder demotivierend, sondern begeisternd und mit Fokus darauf, wo jeder Einzelne direkt wirksam werden kann. Denn jeder Einzelne ist als Gottes Ebenbild geschaffen – kreativ, talentiert, zum Miteinander-Gestalten der Schöpfung befähigt. Durch Vernetzung und das Zusammenspiel aller können wir viel bewegen“, erklärt Henriette Crüwell, Pröpstin für die Region Rheinhessen und Nassauer Land und Mitwirkende dieser Impulspost

     

    Auszug Klimaschutzmaßnahmen der EKHN:

    • Gebäude: Seit 2012 lag der Schwerpunkt der Klimaschutzmaßnahmen auf Gebäuden und dem Projekt „HAP“ zur Heizungsoptimierung.
    • Umweltmanagement in Gemeinden: Das Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“ unterstützt Kirchengemeinden seit 2015 darin, Umweltauswirkungen ihrer Gemeinde zu erfassen und zu reduzieren. Darüber hinaus wurde seit 2020 das Energiemanagement-Angebot ‚Energiemission‘ eingeführt, das es kirchlichen Körperschaften erleichtern will, ihren Energiebedarf zu überblicken und nach Möglichkeit zu senken.
    • Beschaffung: Seit 2018 ergreift die EKHN Maßnahmen, um eine klimafreundliche und nachhaltige Beschaffung zu fördern. Unter anderem wurde eine Beschaffungsverordnung mit Nachhaltigkeitskriterien verabschiedet und für die Einkaufspraxis unterstützende Materialien erstellt. 55 Kirchengemeinden aus der EKHN wurden als „Faire Gemeinde“ für ihr faires und ökologisches Handeln ausgezeichnet. Seit 2018 ist die EKHN überdies an dem ökumenischen Kooperationsprojekt ‚wir-kaufen-anders‘ beteiligt, mit dem ein Informations- und Einkaufsportal betrieben wird, das die Mitglieder der EKHN beim nachhaltigen Einkauf unterstützt.
    • Energie: Ein weiterer großer Hebel, um Emissionen zu senken, bestand darin, gemeinsam – also über alle Gemeinden und Einrichtungen der EKHN hinweg – nachhaltige Energie zu beschaffen. Seit 2022 beziehen alle kirchlichen Körperschaften hochwertig zertifizierten Ökostrom, und 1500 Abnahmestellen werden mit Ökogas versorgt. Außerdem werden auf kirchlichen Dächern in der EKHN rund 230 Photovoltaik-Anlagen betrieben.
    • Mobilität: Auch im Bereich Mobilität hat die EKHN einzelne Klimaschutzmaßnahmen vorangebracht. Hierzu zählen Pilotprojekte in zwei Dekanaten zum Thema E-Mobilität sowie die Ausstattung von vier Radwegekirchen mit E-Bike-Ladesäulen. Außerdem hat ein Ideenwettbewerb für Kirchengemeinden vorbildhafte Ansätze zu mehr Klimaschutz ausgezeichnet.
    • Hinzu kommen weitere Handlungsbereiche der EKHN, die ebenfalls wirkungsvoll für den Klimaschutz sind, und zwar durch die indirekte Reduktion von Treibhausgasen. Hierzu zählen kirchliche Vermögensanlagen sowie kirchliche Bildungsangebote im Kontext der Bildung für Nachhaltigkeit (BNE) und auch das gesellschaftspolitische Engagement der Kirche rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
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