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    Obdachlose

    Diakonie Hessen fordert Programm gegen Wohnungsnot

    Zhenikeyev/istockphoto.com

    Im Vorfeld der Landtagswahlen in Hessen hat die Diakonie Hessen klare Forderungen an die kommende Regierung. Mehr als 60.000 bezahlbare Wohnungen fehlen in Hessen, die Regierung müsse an dieser Stelle massiv helfen.

    Die Diakonie Hessen hat an die künftige Hessische Landesregierung appelliert, ein landesweites Aktionsprogramm zur Überwindung von Wohnungslosigkeit aufzulegen. Es solle Maßnahmen zum Bau bezahlbarer Wohnungen, zur Verhinderung von Wohnungsverlusten und zur Überwindung von Wohnungslosigkeit enthalten, sagte der Referent für Wohnungslosenhilfe, Stefan Gillich, in Frankfurt am Main dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dafür sollten in den kommenden vier Jahren mindestens 17 Millionen Euro investiert werden.

    Aktionstag für Wohnungslose

    Als wohnungslos gelten nach der Definition der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG) Menschen, die mietrechtlich nicht abgesichert sind. Das sind nach Schätzung der BAG bundesweit rund 860.000 Personen, die Hälfte davon Flüchtlinge. Anlass für den Vorstoß der Diakonie ist der bundesweite Tag der Wohnungslosen am 11. September. In Hessen finden an diesem Tag Aktionen zum Beispiel in Darmstadt, Groß-Gerau, Marburg und Wiesbaden statt.

    Mehr als 60.000 bezahlbare Wohnungen fehlen in Hessen

    In einem ersten Schritt sollten in Hessen mindestens 40 Prozent der Neubauten als sozial geförderter Wohnraum und 20 Prozent als preisgünstiger Wohnraum ausgewiesen werden, erläuterte Gillich. In Hessen fehlten aktuell 60.000 bis 80.000 Wohnungen. Schätzungen zufolge müssten jedes Jahr 37.000 neue Wohnungen errichtet werden, um den Bedarf zu decken. Tatsächlich würden aber nur 17.000 Wohnungen pro Jahr fertiggestellt.

    Weiterhin müsse die künftige Landesregierung eine Untersuchung zu Umfang, Struktur und Hilfen für Menschen in Wohnungsnotlagen erstellen, verlangte Gillich. Gesicherte Zahlen lägen leider nicht vor. Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege mache lediglich alle zwei Jahre Stichtagsbefragungen.

    „Von der Straße in die Wohnung“

    Notwendig sei auch ein Förderprogramm zum Aufbau kommunaler Fachstellen zur Verhinderung von Wohnungsverlusten. Vor allem auf dem Lande fehle es an solchen Stellen. Menschen in Krisen wüssten oft nicht, wohin sie sich wenden sollten. „Es gibt zahlreiche legale Möglichkeiten, den Verlust der eigenen vier Wände abzuwenden, beispielsweise die Übernahme von Mietzahlungen“, betonte der Diakonie-Referent.

    Schließlich müsse ein Förderprogramm „Von der Straße in die Wohnung“ aufgelegt werden, sagte der Diakonie-Referent. Sozialarbeiter müssten die Betroffenen auf der Straße ansprechen und ihnen etwa bei der Suche nach einer geeigneten Wohnung helfen.

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