Reformationsjubiläum 2017

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    Impuls

    Den Himmel öffnen

    Loben zieht nach oben. Diesen frommen Spruch hat Pfarrer Hartmut Eglinsky aus Haiger-Dillbrecht früher ein wenig belächelt. Und doch: Gott zu loben im Gesang, im Lobpreis, eröffnet uns Menschen den Raum des Himmels, sagt Eglinsky. Wie kann das sein?

    "Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder", so lautet der Wochenspruch aus Psalm 98,1 für die Woche. Loben zieht nach oben. Diesen frommen Spruch habe ich früher ein wenig belächelt. Gott zu loben im Gesang, im Lobpreis eröffnet uns Menschen den Raum des Himmels. Wie kann das sein? Um dies in der Tiefe zu verstehen, hat mir geholfen, welche Symptome autistische Kinder aufweisen und wie Gesang ihnen helfen kann Gefühle auszudrücken.

    Professor Michael Rutter von Londoner „Institute of Psychiatry“ hat 1979 drei Symptome anhand seiner Tätigkeit mit autistischen Kindern beschrieben: Es fällt Ihnen schwer, soziale Beziehungen zu knüpfen, weil sie ihre Gefühle nicht wahrnehmen und dementsprechend nicht ausdrücken können. In der Folge können Sie ihre Wünsche nur eingeschränkt kommunizieren und leben in ständiger Angst haben, dass etwas passiert, was sie nicht einschätzen können. Daher sind drittens Ihre Verhaltensmuster gegenüber Mitmenschen sehr eingeschränkt. Sie sind nicht in der Lage, emotionale Verbindungen herzustellen. In der Behandlung von autistischen Kindern hat sich gezeigt, dass Musiktherapie die körperliche und emotionale Isolierung überwinden kann.

    Birger Sellin, auch Autist, beschreibt seine Erfahrungen mit Musik, in „Ich will kein Inmich mehr sein“ so: „es wirkt beruhigend …, es ist ein gefühl von sanftem frieden innerer wärme und ein angstfreier raum so wie ich es noch nie kennengelernt habe“ Unsere normale menschliche Kommunikation mit Gott, unserem Vater, ist von unserer menschlichen Seite so eingeschränkt möglich, wie bei Autisten gegenüber ihren Eltern.

    Wenn wir im Gottesdienst gemeinsam Gott loben mit alten und neuen Liedern, dann können wir Worte aussprechen, die sonst für uns fremd und unaussprechbar wären. Wann haben Sie zum letzten Mal von Gott gehört, dass er sie unendlich liebt? Und wann haben Sie darauf geantwortet, dass sie ihn auch lieben? Wenn sie einen Geschmack an der Welt des Lobpreises gefunden haben, melden Sie sich gerne bei mir.

    Hartmut Eglinsky ist evangelischer Pfarrer in Haiger-Dillbrecht

     

    » Zum Video:  https://www.youtube.com/watch?v=_DI4gBugorU

     

     

     

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