Reformationsjubiläum 2017

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    Dialog

    Absage an Judenmission positiv für christlich-jüdische Zusammenarbeit

    KaraGrubis/istockphoto.comTürme mit Davidstern und KreuzTürme mit Davidstern und Kreuz

    Die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit haben die Absage der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an die Judenmission begrüßt. Damit gehe die Synode „einen entscheidenden Schritt weiter zu einem neuen Verhältnis zwischen der protestantischen Kirche und der jüdischen Gemeinschaft als Partner im Dialog”.

    Dies erklärten Präsidium und Vorstand des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Mittwoch in Bad Nauheim.

    Die Synode nehme Einsichten des christlich-jüdischen Dialogs wie die „in den letzten Jahrzehnten neu entdeckte Israeltheologie des Apostel Paulus im Römerbrief” auf, heißt es in der Mitteilung weiter. Zugleich gebe es aber „insbesondere in Württemberg weiterhin judenmissionarische Aktivitäten”, kritisierte der Koordinierungsrat. Das widerspreche dem biblischen Zeugnis der „bleibenden Erwählung des Volkes Israel”.

    Nach Aussage der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit „wäre das Reformationsjubiläum eine gute Gelegenheit für judenmissionarische Gruppen, ihre Haltung kritisch zu überdenken und die Erneuerung der Beziehungen zwischen protestantischer Kirche und Judentum nicht länger zu untergraben”.

    Hintergrund

    Vor einer Woche hatte die Synode der EKD der Judenmission eine klare Absage erteilt. Christen seien „nicht berufen, Israel den Weg zu Gott und seinem Heil zu weisen”, heißt es in der Erklärung, die am 9. November in Magdeburg nach intensiver Diskussion einstimmig beschlossen wurde. Nicht in der Kundgebung erwähnt werden die messianischen Juden; ihre Situation prägte aber die lange und intensive Diskussion in der Synode. Messianische Juden glauben, dass Jesus ihr Messias ist, sehen sich aber selbst weiterhin als Juden.

    EKHN-Grundartikel vor 25 Jahren geändert

    Bereits 1991 hatte sich die EKHN nach einer intensiven Debatte über historische und theologische Dimensionen der christlich begründeten Judenfeindschaft dazu entschlossen, den Grundartikel um einen Abschnitt zu erweitern, der das Verhältnis zum Judentum neu beschreibt. Darin heißt es: „Aus Blindheit und Schuld zur Umkehr gerufen bezeugt sie (die EKHN) neu die bleibende Erwählung der Juden und Gottes Bund mit ihnen. Das Bekenntnis zu Jesus Christus schließt dieses Zeugnis ein.“

    In einer Feierstunde auf der bevorstehenden Herbsttagung der Synode vom 23. bis 26. November soll diese wegweisende Entscheidung auch in einer Feierstunde gewürdigt werden.

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