Reformationsjubiläum 2017
Zahlreiche Luther-Veranstaltungen in Gießen
HartmannDer Playmobil-Luther ist auch in Gießen Botschafter des Reformationsjubiläums10.01.2017 mhart Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Den Auftakt bildetet eine Serie von Konzerten mit Bach-Kantaten und theologischen Kurzvorträgen unter dem Titel „Luther, Bach und wir“ von Februar bis Dezember in der Johanneskirche unter der Leitung von Christoph Koerber.
Helle und dunkle Seiten des Reformators
Im Rahmen der Vortragsreihe „Forum Pankratius“ wird die Gießener Theologieprofessorin Dr. Athina Lexutt am 5. Mai in einem Vortrag über „Luther - Der reformatorische Mensch“ über die hellen, aber auch die dunklen Seiten des Reformators berichten. „Der grobe und polemisierende Luther, der Luther der furchtbaren, späteren Judenschriften, der Luther, der mit den Fürsten sympathisierte und die Bauern im Stich ließ, der Luther, der den Papst zum Antichristen stilisierte – diesen Luther gab es auch.“ Vor allem soll es um die Frage gehen: „Was von Luther braucht es heute, um selbst ein reformatorischer Mensch zu sein?“
Der Leiter des Gießener Stadtarchivs, Dr. Ludwig Brake, wird am 30. August in der Vortragsreihe einen „Streifzug durch die Geschichte des protestantischen Gießen“ unternehmen. In der Stadt seien sehr früh Zeichen für die Reformation gesetzt worden.
Globale Gerechtigkeit als reformatorische Herausforderung
Im Juni lädt das Evangelische Dekanat Gießen zu einem sozial- und entwicklungspolitischem Symposium mit internationalen Gästen über Perspektiven weltweiter Partnerschaft und Gerechtigkeit als reformatorische Herausforderung ein. Christen seien dazu berufen sich für Veränderungen einzusetzen, wo Ungerechtigkeit herrsche, heißt es in der Einladung zur Tagung „Gießen lokal - global“.
Unter der Leitung der Gießener Germanistikprofessorin, Dr. Carola Dietl werden zwei historische Theaterstücke von Studierenden aufgeführt, im Botanischen Garten und in der Pankratiuskapelle.
Komödien über Luther
Mit der zu Lebzeiten Luthers entstandenen Komödie Monachopornomachia („Mönchshurenkrieg“) von Simon Lemnius rückte der streitbare Reformator selbst in das Zentrum der Polemik. Die 100 Jahre nach der Reformation entstandene Komödie „Tetzelocramia“ stellt die Verführung der römischen Kirche und speziell des Ablasshändler Tetzels durch den Teufel ins Zentrum des Geschehens. Luthers Kritik an der Kirche hatte sich an der für Geld zu erkaufenden Vergebung von Sünden, dem Ablasshandel, entzündete
Historische Bibel-Ausstellung im Oberhessischen Museum
Anfang September präsentieren die Evangelische Kirche und das Oberhessische Museum eine Ausstellung zur Geschichte der Luther-Bibel und des Buchdrucks mit zahlreichen historischen Bibelausgaben aus dem Besitz des Sammlers Heinrich Rumpf (Großen Buseck). Zu einem Evangelisch-Katholischen Gespräch über „Kirche und Reformen“ zwischen Propst Matthias Schmidt und Weihbischof Dr. Udo Bentz wird im Oktober eingeladen werden. Außerdem gibt es ein Konzert der Evangelischen Jugend „Rock und Reformation“ auf dem Kirchenplatz.
Detailliertere Veranstaltungen zum Thema „Reformation 2017“ finden sich im Veranstaltungskalender