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    Fußball-WM 2022

    Weiter sklavenähnliche Ausbeutung im WM-Land Katar

    Grafissimo, istockphotoFußballFußball

    „Ein fröhliches Fußballfest kann nicht auf dem Rücken von Millionen ausgebeuteter Arbeitsmigranten gefeiert werden“, sagte die Amnesty-Expertin, Regina Spöttl.

    Auf den Baustellen für die Fußball-WM 2022 in Katar herrschen nach Aussage von Gewerkschaftern und Menschenrechtlern weiterhin menschenunwürdige Arbeitsverhältnisse.„Täglich stirbt ein Arbeiter auf den Baustellen“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Dietmar Schäfers, mit Bezug auf Angaben der nepalesischen und indischen Regierung am Donnerstag in Frankfurt am Main. „Alles, was die Regierung Katars den internationalen Gewerkschaftsverbänden versprochen hat, ist nicht eingehalten worden.“

    Oft wird Arbeitern nach Schäfers Angaben eine offizielle Arbeitserlaubnis vorenthalten, so dass sie das öffentliche Gesundheitssystem nicht nutzen können. Die tägliche Arbeitszeit einer Sechs-Tage-Woche betrage zehn bis 14 Stunden, dazu kämen bis zu vier Stunden Fahrtzeit in Bussen von der Unterkunft zur Arbeit und zurück,da die Arbeiter weitab der Städte untergebracht seien. In den Sammelunterkünften hausten bis zu acht Arbeiter auf zwölf Quadratmetern, es gebe eine Küche für 300 Leute, Betten ohne Matratzen, oft falle die Klimaanlage aus, häufig werde nicht geputzt.

    „Ein fröhliches Fußballfest kann nicht auf dem Rücken von Millionen ausgebeuteter Arbeitsmigranten gefeiert werden“, sagte die Amnesty-Expertin, Regina Spöttl. Die FIFA müsse Katar auf Regeln verpflichten. Wenn Sepp Blatter allerdings als Fifa-Präsident wiedergewählt werde, sehe sie wenig Chancen, dass der Fußballverband sich um Menschenrechte kümmere. Schäfers bestätigte, dass Blatter auf Gewerkschaftsbitten nicht reagiert habe. Der Präsident habe alle Verantwortung den Bauunternehmen zugeschoben. „Der Fisch stinkt vom Kopf her“, sagte er über die FIFA.

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