Predigen zu Reformatorischen Themen: Fortbildung für Pfarrer/innen vom 8.-10. Februar 2017
Nicole Kohlhepp ©2011 Gemeinützige Medienhaus GmbH, Frankfurt/M.Doris Joachim Storch30.08.2016 rf_kunz Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Um solchen Fragen nachzugehen, wenden wir uns Schlüsselbegriffen der Reformation zu, wenden sie hin und her, spüren mit dem Körper, fühlen mit der Seele, reflektieren mit dem Verstand. Das tun wir (sola scriptura!) in Anlehnungen an Schriftworte aus Römer 8.
Zu kirchengeschichtlichen Hintergründen wird es nur wenige Anregungen geben. Der Schwerpunkt dieser Fortbildung liegt in der Erstellung von Texten, z. B. für Andachten, Gemeindegruppen, Gemeindebriefe, Reformationsgottesdienste usw. Im Reformationsjahr 2017 wird es ja nicht nur den einen Reformationsgottesdienst am 31. Oktober geben. Vielmehr wird zu verschiedenen Zeiten verteilt über das Jahr der Reformation gedacht.
Was wir hier tun, ist implizit Arbeit an kreativer und elementarer Sprache und Körpersprache. Das ist für jede Art von gottesdienstlichen Texten hilfreich. Das bringt uns in einen Fluss, in dem Ideen wachsen und sich breit machen können. Da bringen wir Leben und Verkündigung miteinander ins Spiel, unbefangen und tief. Da gehen wir in Texten und Themen spazieren und schaffen Räume, in denen sich Worte formen, die berühren und bewegen.
Körperliche und imaginative Zugänge werden uns dabei helfen. Wir gehen stets induktiv vor. Theologie entwickelt sich implizit.
Mehr Informationen über „Körperorientierte Spracharbeit“
Die Teilnehmendenzahl ist auf 10 Personen begrenzt.
Leitung: Pfarrerin Doris Joachim-Storch
Referentin für Gottesdienst
Kosten: 210,00 Euro
Ort: Martin-Niemöller-Haus, Arnoldshain
Termin: 8.-10. Februar 2017
Anmeldeschluss: 12. Dezember 2016
Anmeldung:
Magdalene Höhn, Tel.: 069.713 79-124, Fax: 069.713 79-120
E-Mail: magdalene.hoehn@zentrum-verkuendigung.de
Thomas Hirsch-Hüffell
Seit man wieder mehr über Religion spricht, fragen Leute danach, was man damit erleben kann. Sie fragen zum Beispiel, wie das geht mit dem Beten. Die so fragen, sind meistens nicht durch schlechte kirchliche Erlebnisse „vergiftet“. Sie kommen ohne Vorerfahrung und gehen neugierig auf das zu, was sich religiös gebärdet. Sie fragen auch nicht so sehr nach Ideen oder Begründungen, sondern vor allem nach der Praxis: Was kann ich ausprobieren, damit ich religiöses Leben kennenlerne?
Es gibt eine einfache Übung, die nahezu überall geht, am besten jedoch, wenn man sich mal fünf Minuten Zeit nimmt an einem ruhigen Ort. Man setzt sich hin, schaut in eine Richtung, die angenehm ist. Den Atem gehen lassen wie er will. Den Gedanken, die aufkommen, zuschauen. Nachdem mir die ersten Bilder und Gefühle gekommen sind, stelle ich mir etwas Merkwürdiges vor: Gott schaut mir zu, wie ich da sitze. Ich weiß nicht, wie Gott aussieht. Unwichtig. Er oder sie oder es schaut mir zu, wie Gedanken und Gefühle in mir aufsteigen. Und er, sie oder es lächelt. Ja, es lächelt während es mir zuschaut, dieses Wesen. Nicht herablassend, nicht grinsend, ich sehe keinen Spott – nein, es ist einfach ein ruhiges und mir gewogenes Lächeln. Und das ohne Unterbrechung. Es geht auch nicht weg. Selbst dann nicht, wenn ich denke, ich würde jetzt gern meinen Chef schlagen, weil er heute verletzend zu mir war. Es bleibt mir auch bei diesem Gedanken gewogen. Ich sehe, dass meine Hose bekleckert ist, und ich ärgere mich darüber, während ich so sitze. Gott oder ‚das da‘ lächelt und bleibt bei mir. Mein Ärger wird milder. Auch dabei schaut es mich liebevoll an.
Mir kommt in den Sinn, dass ich gleich los muss, ich spüre Eile, und ich spüre das Lächeln zugleich. Eigentlich habe ich noch Zeit. Lächeln. Jetzt werde ich traurig und weiß nicht, warum. Lächeln begleitet auch dies. Plötzlich weitet sich mein Herz, weil ich merke, dass etwas mich von außen freundlich anschaut. Alles, was sich in mir regt, ist gut angesehen. Das ist erstaunlich. Aber es klappt, auch wenn ich nicht an einen Christengott oder die Kirche glaube. Seltsam.