Kunst im öffentlichen Raum
Video: Hunderte Euro liegen auf der Straße
Simbarashe BurgdorfMit 54.000 Ein-Cent-Münzen legt der Künstler Ralf Kopp das Wort Vertrauen vor der Frankfurter Katharinenkirche aus.17.07.2014 sto Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Wir leben in einer Kultur, in der Geld versteckt wird. Wie reagiert nun der Mensch, wenn er Geld im öffentlichen Raum erblickt, ungeschützt, einfach zum Aufheben?“, fragt der Darmstädter Künstler Ralf Kopp. Hierfür hat er mit 540 Euro in Cent-Stücken das Wort Vertrauen auf der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil ausgelegt.
Direkt vor der Katharinenkirche soll die Plastik bis zum 31. Juli unkommentiert und ungeschützt stehen bleiben. Wie mit dem Geld-Wort im öffentlichen Raum mitten im starken Publikumsverkehr neben der Katharinenkirche umgegangen wird, soll in Video- und Fotoaufnahmen dokumentiert werden.
Frisst Gier das Vertrauen?
Kopp stellt sich der Frage, ob das Vertrauen größer sei als die Kraft des Geldes. Unter dem Titel „Gier frisst: VERTRAUEN“ will er herausfinden, ob die Bedeutung des Wortes vor Zerstörung der Installation schützt. Oder ob jemand sogar aufgrund der Bedeutung des Wortes Geld hinzulegt. Frankfurt wurde dabei bewusst als Startpunkt der Aktion gewählt, da die Bankenstadt um Vertrauen der Finanzmärkte werbe.
Im Innenraum der Katharinenkirche werden im gleichen Zeitraum verschiedene Kunstwerke zum Thema „Geld“ gezeigt. Mit den verschiedenen Exponaten will sie unter anderem fragen, wo und wie die Menschen von Geld beeinflusst werden.
Geldkunst kommt Obdachlosen zugute
In der Ausstellung gibt es echte 5-Euro-Scheine, die von Kopp gestaltet wurden. Die Unikate aus Geld werden während der zwei Wochen werktags zwischen 14 Uhr und 19 Uhr in der Katharinenkirche verkauft. Der gesamte Erlös der Aktion kommt der Obdachlosenarbeit der Katharinenkirche zu gute.
Die Ausstellung und das Experiment finden im Rahmen des Programms „Machtmenschenmärkte“ der Evangelischen Akademie Frankfurt statt.
Update am 18.07.2014:
Das Geld ist in der Nacht nach nur einer Stunde komplett verschwunden.