Valentinstag 1546
14.02.2016 rf_kunz Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Am Valentinstag 1546 - vier Tage vor seinem Tod - schrieb Martin Luther einen letzten Brief an seine Frau Katharina. Es war kein romantischer Brief im traditionellen Sinne. Denn zum Kern des Valentinstags im Mittelalter gehörte nicht die romantische Liebe. Der 14. Februar war der Festtag des Heiligen Valentin, der im Jahr 1546 zufällig auf einen Sonntag fiel. So schrieb Luther in seinem Brief an seine Käthe über die Freuden und die Lasten des Alltags.
In jenem letzten Brief ging es auch um Versöhnung. Luther schreibt, er wolle sich bemühen, dass zwei Brüder wieder zu Brüdern werden. Dazu werde er die beiden zu sich einladen und versuchen, sie miteinander zu versöhnen. Versöhnung und Liebe untereinander, die Gabe von Zeit und Kraft und die Bewältigung des Alltags aus Liebe zu Gott und zu den Seinen sind ganz im ursprünglichen Sinne vom Valentinstag!
Von Ende Januar bis zu seinem Tod am 18. Februar 1546 hielt sich Martin Luther in Eisleben auf. Luthers letztes Werk sollte in seiner Heimat ein Versöhnungswerk werden. Die Mansfelder Grafen hatten ihn zur Schlichtung ihrer Streitigkeiten nach Eisleben gerufen. Trotz seiner Mission blieb genug Zeit für die Vermittlung seiner Botschaft. Viermal bestieg er in dieser kurzen Zeit die Kanzel, um zu predigen.
Am 14. Februar 1546 widmete sich Luther in seiner letzten Predigt den Bibelworten im Matthäusevangelium: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken (11,28)... Du bist allein mein Herr und Meister, ich bin dein Schüler. Das und viel mehr wäre von dem Evangelio zu sagen, aber ich bin zu schwach, wir wollens hierbei bleiben lassen", lauteten die Worte zum Abschluss.
Was liegt dem Valentinstag am Herzen?
Der 14. Februar gilt traditionell als Tag der Liebe und der Liebenden. Hinter Blumen und Pralinen und von Kitsch und Kommerz steckt eine bemerkenswerte Persönlichkeit, der Heilige Valentin. Die Tradition des Valentinstags wird heute zumeist auf die Legende von Valentin zurückgeführt, der im 3. Jahrhundert als Bischof in Italien wirkte. Der Legende nach hatte Valentin einige Verliebte christlich getraut, darunter Soldaten, die nach damaligem kaiserlichen Befehl unverheiratet bleiben mussten. Zudem soll er den frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt haben.
Bischof Valentin war sozial und politisch engagiert, er stellte sich mutig gegen Unrecht und Sklaverei und zeigte sich solidarisch mit den zu Unrecht Verfolgten seiner Zeit. Er setzte sein eigenes Leben aufs Spiel, der Liebe und der Gerechtigkeit wegen. Auf Befehl des Kaisers wurde er am 14. Februar 268 hingerichtet. Er starb als christlicher Märtyrer.
Nicht alles ist Legende.
Am 14. Februar kann jede und jeder Liebe schenke, Versöhnung anstreben und Segen bewirken, die über den Valentinstag weit hinausgehen!
- JTM