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    US-Kirche zur Wahl

    Umarmen gegen Angst und Hass

    istockphoto, m-gucciHände formen ein Herz"Wir leben jetzt im Angesicht von Angst und Hass. Und wir verkünden: Die Liebe gewinnt!" (Vorstand der UCC)

    Nach dem Wahlsieg Donald Trumps hat der Vorstand der "United Church of Christ" einen „Hirtenbrief an eine vereinigte Kirche in einem gespaltenen Land“ am 9. November 2016 veröffentlicht. Darin vermitteln die US-amerikanischen Kirchenvertreter eine große Vision.

    Am Mittwoch hat der Vorstand der UCC in einem Hirtenbrief zum Ergebnis der Präsidentschaftswahl in den USA Stellung bezogen. Zu dieser US-amerikanischen Kirche gehört auch die Regionalkirche „United Church of Christ - New York Conference“, mit der die EKHN partnerschaftliche Beziehungen pflegt. Die amerikanischen Kirchenvertreter der UCC benennen einige Ursachen des Wahlausgangs und verschweigen nicht die großen Herausforderungen, die nun anstehen. Doch sie ermutigen: „Von unseren zentralen Werten wie Liebe, Nächstenliebe und Gerechtigkeit für alle Menschen müssen wir in den kommenden Tagen vollständig ergriffen sein.“ EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung vermittelte den Vertretern der Partnerkirche in den USA seine Solidarität in einem Schreiben: „Was wir jetzt brauchen ist, dass wir als Christinnen und Christen mit vielen anderen Menschen offensiver für die Werte einer demokratischen, offenen, an der Menschenwürde und den Menschenrechten orientierten Gesellschaft einstehen.“

    Einen Tag nach der dem Wahlsieg Donald Trumps sitzt das Entsetzen bei einigen Kirchenvertretern der United Church of Christ (UCC), der Partnerkirche der EKHN, noch tief. Pfarrerin Martha Koenig Stone hatte an Pfarrer Detlev Knoche, den Leiter des Zentrums Ökumene der EKKW und EKHN, geschrieben: „Ich stehe noch immer unter Schock.“

    Zusammen stehen an Orten und mit Menschen, die Kraft geben

    Die US-amerikanische Pfarrerin ist die Vorsitzende des Ökumeneausschusses der UCC New York Conference und berichtet: „Ich finde Trost gemeinsam mit den wunderbaren Menschen, die für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen, einschließlich vieler Freunde in der EKHN.“ Am Wahltag hatte sie mit ihrer Familie in Rochester das Grab der Frauenrechtlerin Susan Bl Anthony besucht, die sich für das Frauenwahlrecht eingesetzt hatte. Sie schreibt: „Gemeinsam brachten wir Wahl-Aufkleber auf ihrem Grabstein an – gemeinsam mit rund 7.000 anderen Menschen! Zwei Stunden lang standen wir zusammen und unterhielten uns großartig.“ Sie sei sich sicher, dass die gute Arbeit in ihrem Umfeld fortgeführt werde.

    Sorge um eine tief gespaltene Gesellschaft

    In seinem Hirtenbrief macht der Vorstand der UCC deutlich, dass er eine tief gespaltene Gemeinschaft wahrnehme. „Wenn wir uns am nächsten Wochenende bei den Gottesdiensten versammeln, wird es einige unter uns geben, die das Wahlergebnis feiern werden – und andere werden es betrauern. Wir sind eine tief gespaltene Gesellschaft, trotz aller Maßnahmen.“  Die Verfasser stellen fest, dass Donald Trump die Wahl gewonnen konnte, obwohl er klare Hinweise bezüglich Rassismus, Homophobie, Fremdenfeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit und Islamfeindlichkeit gegeben hatte. „Viele, die ihn wählten, wussten das. Und trotzdem waren die Ängste vor dem, was in ihrem Leben geschieht,  größer als die Abneigung gegen seine bombastischen Worte,“ so erklärt sich der Vorstand der UCC einen Teil der Ursachen. Die Kirchenvertreter hatten den Eindruck, dass bei der Suche nach einer Führungspersönlichkeit darauf geachtet wurde, dass der neue Kandidat nicht mit dem politischen Establishment verbunden sein sollte, das als korrupt, ineffizient und realitätsfern wahrgenommen wurde. Trumps populistische Rhetorik habe Wirkung gezeigt.
    Der Vorstand der UCC bemerkt: „Jetzt muss er ein Land regieren, in dem Farbige, Frauen, Muslime, Zuwanderer,  Menschen mit Beeinträchtigungen und homosexuelle Gemeinschaften leben.  Sie alle spüren noch die Verletzungen und die Auswirkungen seiner öffentlichen Reden.“

    Ermutigung, eine Vision der Liebe und Gerechtigkeit umzusetzen

    Die evangelischen Kirchenvertreter wollen mit Demut und Glauben ihre Mission erfüllen: „Eine Welt für alle zu bauen. Wir leben jetzt im Angesicht von Angst und Hass. Und wir verkünden: Die Liebe gewinnt! Wir erheben uns und antworten dem öffentlichen Spott `die Anderen zu sein´ mit einer Umarmung und heißen die schönen Kinder Gottes herzlich willkommen. Wir entgegnen den Ungerechtigkeiten der Mächtigen mit einem kontinuierlichen Trommelrhythmus der Gerechtigkeit.“

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