Seelsorge
Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden führt fast 13.000 Gespräche
gradyreese/istockphoto.comDer Kontakt zur Telefonseelsorge sei für viele die einzige Möglichkeit, mit einem anderen Menschen zu sprechen.13.03.2017 epd Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Depressive Stimmung, Einsamkeit und Krankheiten haben auch im vergangenen Jahr viele Menschen im Raum Mainz-Wiesbaden dazu bewegt, die Telefonseelsorge anzurufen. Die über 80 ehrenamtlichen Mitarbeiter haben 2016 fast 13.000 Gespräche geführt, wie aus dem aktuellen Jahresbericht der Telefonseelsorgestelle hervorgeht. Außerdem führten die Berater über 900 persönliche Gespräche mit Menschen in einer Lebenskrise. Im Vergleich zu Telefonanrufen spielte die „Mailseelsorge“ weiter eine untergeordnete Rolle: 48 Menschen suchten Hilfe und Zuspruch per Email.
Fast ein Viertel der Anrufer erzählte dem Bericht zufolge im Laufe der Gespräche davon, psychisch erkrankt zu sein. Die Telefonseelsorge geht allerdings davon aus, dass der tatsächliche Anteil eher noch darüber liegt. Diese Menschen erlebten oft „ablehnende Reaktionen in ihrem sozialen Umfeld“. Auch fühlten sie sich vielfach von professionellen Helfern nicht verstanden. Der Kontakt zur Telefonseelsorge sei für viele die einzige Möglichkeit, mit einem anderen Menschen zu sprechen. Den Anteil der Anrufer mit Suizidgedanken bezifferten die ehrenamtlichen Mitarbeiter auf sechs Prozent.
Die ökumenische Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden betreut rund um die Uhr Anrufer aus einem Gebiet, das über die beiden Landeshauptstädte hinaus von Ingelheim bis Rüsselsheim und von Worms bis in die Nähe von Gießen reicht. Träger sind die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie die katholischen Bistümer Mainz und Limburg. Mit der Telefonseelsorge in Darmstadt und in Frankfurt besteht eine enge Kooperation, so dass Anrufer bei einer besetzten Leitung jeweils an eine der beiden Nachbarstellen weitergeleitet werden.
Zu erreichen sind die Telefonseelsorger unter den gebührenfreien Rufnummern 0800/1110111 und 088/1110222.
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