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    Dachsanierung

    Stadtkirche Herborn ist Baustelle

    Feuchte Stellen im Mauerwerk und Risse im Putz haben es schon länger ahnen lassen: Das Dach der Evangelischen Stadtkirche Herborn ist undicht. Das Gotteshaus am Kirchberg ist für Gottesdienste vorübergehend geschlossen. Die Dacharbeiten werden in Angriff genommen.

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    Direkt nach Ostern wird das Gotteshaus am Kirchberg für Gottesdienste vorübergehend geschlossen, die evangelischen Gottesdienste finden ab dem 10. April 2021 sonntags um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Petrus (Schlossstraße) statt.

    Feuchte Stellen im Mauerwerk und Risse im Putz haben es schon länger ahnen lassen: Das Dach der Evangelischen Stadtkirche Herborn ist undicht. Eindringende Nässe ist für das Tragwerk oberhalb des Kirchenschiffs aber eine große Gefahr, denn das Kirchendach wird von einem Holzfachwerk getragen.

    Sollte das Holz nass und morsch werden, gefährdet es die gesamte Stabilität. Grund für die Evangelische Kirchengemeinde Herborn nun die Dacharbeiten in Angriff zu nehmen. Das Dachtragwerk muss komplett saniert werden.

    Ostermontag wird die Gemeinde einen letzten Gottesdienst in der Stadtkirche feiern, dann wird das historische Gotteshaus vorübergehend geschlossen. „Wir gehen momentan davon aus, dass die Baumaßnahmen eineinhalb bis zwei Jahre dauern werden. Aber jeder, der schon einmal gebaut hat, weiß: So genau ist das nicht planbar“, sagt Pfarrerin Claudia Sattler, „ob wir Weihnachten 2022 wieder in der Stadtkirche Gottesdienste feiern werden, ist noch nicht sicher. Jetzt freuen wir uns über die Gastfreundschaft unserer katholischen Geschwister und werden dort in St. Petrus unsere Gottesdienste feiern“.

    „Wir sind sehr dankbar, dass die katholische Kirchengemeinde St. Petrus uns mit offenen Armen bei sich empfängt“, sagt auch Pfarrer Andree Best, „Es ist schön zu spüren, wie unkompliziert und herzlich wir hier in Herborn miteinander ökumenisch unterwegs sind. Wir freuen uns schon auf die Zeit, die wir so nah beieinander verbringen werden“.

    Pfarrer Andree Best berichtet, dass bei den Voruntersuchungen im Herbst vergangenen Jahres am Dachtragwerk ernste Schäden festgestellt wurden. Architektin Muskau informierte Ende Oktober den Kirchenvorstand über die anstehende Sanierung. Die Liste der notwendigen Arbeiten ist lang: So müssen die Mauerlatten erneuert werden. Ebenso sind einzelne Querunterzüge und Deckenbalkenauflager komplett zu erneuern.

    Grund ist ein Wasserschaden im Gebälk des Zwerchhauses, der mit der Zeit einen erheblichen Schaden am Holz verursacht hat. Mittlerweile ist der Wasserschaden auch mit bloßem Auge im Inneren des Kirchenschiffes an der Decke zu sehen. Die eindringende Feuchtigkeit führte zu weiteren Schäden wie den Rissen im Putz. Wer noch genauer hinsieht, kann Verformungen an den tragenden Holzbalken auf einerder Emporen besonders gut entdecken. Ursache sind gelöste Zapfenschlösser.

    Kirche wird von außen eingerüstet

    „Alle diese Schäden an der hölzernen Dachtragkonstruktion machen ein rasches und gründliches Handeln notwendig“, sagt Andree Best, „und damit die Holzkonstruktion saniert werden kann, ist ein Öffnen der Schieferabdeckung unumgänglich. Etwa zur Hälfte wird das Kirchenschiff geöffnet und im Anschluss wird das Kirchendach im Mittelschiff komplett neu eingedeckt“, sagt Pfarrer Andree Best.

    Der Chorraum sei von der Sanierung erst einmal ausgenommen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen die Fresken im Innenraum restauriert werden. „Nach der Instandsetzung der Holzkonstruktion unter dem Dach soll - wenn das Gerüst noch steht - die Holzbalken und die Decke im Kirchenschiff einen neuen Anstrich erhalten. Bei der Gelegenheit wird auch die Beleuchtung in der Kirche energetisch erneuert“, ergänzt Pfarrerin Claudia Sattler.

    Die Dachsanierung der Herborner Stadtkirche kostet voraussichtlich 1,3 Millionen Euro, die Evangelische Kirchengemeinde Herborn muss davon 275.000 Euro selbst finanzieren. „Das entspricht ziemlich genau den gesamten Rücklagen der Gemeinde, die für eine solche Maßnahme freigestellt werden können“, sagt Andree Best, „um das bezahlen zu können, haben wir im Kirchenvorstand beschlossen, das leerstehende Martin-Niemöller-Haus in der Alsbach zu verkaufen“.

    Ohne den Verkauf wäre die Kirchengemeinde nicht in der Lage, die erforderlichen Eigenmittel zur Dachsanierung der Stadtkirche aufzubringen. „Auch die von uns erhoffte Innensanierung der Kirche und des Chorraumes verschiebt sich durch die Größe und Dringlichkeit der nun angegangenen Dachsanierung auf unbestimmte Zeit“.

     

    Spendenkonto

    Bezirkssparkasse Dillenburg
    IBAN: DE92516500450000041590
    Verwendungszweck „Kirchensanierung“.

     

    FOTOS: BECKER-VON WOLFF

    Das Dach vom Mittelschiff ist betroffen: Pfarrerin Claudia Sattler und Pfarrer Andree Best zeigen auf das Dach, das demnächst abgedeckt und erneuert wird.  

    Im Dachgeschoß bilden sich Risse: Ein weiteres Zeichen, dass sich die Stabilität im Fachwerk gelockert hat. Feuchtigkeit durchzieht den Putz.

    Auch im Innenraum der Kirche lassen sich schon feuchte Stellen und Schäden am Holzfachwerk entdecken, es muss dringend gehandelt werden.

    Das Holzfachwerk wurde bereits im Herbst vergangenen Jahres auf Schäden untersucht. Feuchte Stellen und Risse im Putz geben Anlass zur Sorge.  

      

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