Reformationsjubiläum 2017

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    EKD-Synode

    „So viel Neugier braucht die Kirche“ - Präses Schwaetzer zum Reformationsjubiläum

    Andreas Schoelzel/EKDPräses Irmgard Schwaetzer berichtete auf der EKD-Synodentagung in Bonn am 12. November 2017.

    Im Mittelpunkt der 4. Tagung der 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vom 12. bis 15. November in Bonn steht die Bilanz der Feiern zum 500. Reformationsjubiläum und der Blick auf Zukunftsperspektiven für die evangelische Kirche in einer säkularen Gesellschaft. „Die Kirche der Zukunft muss der Gesellschaft mit Neugier und Offenheit begegnen“, diesen Schluss aus dem Reformationsjubiläum zog die Präses Irmgard Schwaetzer auf der Synodentagung.

    „Mit den Erfahrungen des Reformationsjubiläums sowie den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, steht die Aufgabe für künftige Zeiten klar vor uns“, sagte Schwaetzer in ihrem Bericht des Präsidiums auf der laufenden Synodentagung in Bonn: „Wir sind mit Neugier dem begegnet, was der christliche Glaube in der heutigen säkularen Gesellschaft an Relevanz für das Leben des Einzelnen ausmacht. So viel Neugier braucht eine Kirche, die weiter im Dialog sein wird, die sprachfähig in ihrem Auftrag sein wird, die weiter vor der Kirchentür und auf den öffentlichen Plätzen sein wird, die weiter ansprechbar ist und sein wird“, so die Präses.

    Menschen erreichen mit neuen Formaten an überraschenden Orten

    „2017 war ein Glaubensjubiläum, ein Beteiligungs-, Ökumene- und Kulturjubiläum.“ Auskunft auf die Frage: „Was nehmen wir mit?“ würden vor allem die Berichte der sogenannten „Scouts“ gegeben, die das Reformationsjubiläum für das Präsidium beobachtet und ausgewertet haben.

    Schwaetzer benannte in Ihrem Bericht gleich mehrere Lernerfahrungen: „Überall dort, wo Kirche in neuen Formaten an neuen und überraschenden Orten und mit vielfältigen Kooperationspartnern in der Öffentlichkeit mit ihren Inhalten präsent war, gelang es Menschen anzusprechen, denen wir sonst eher selten begegnen“, fasste die Präses eine Grunderkenntnis zusammen.

    Mut haben, über den eigenen Glauben zu sprechen

    Die Frage, die sich ihr nach unzähligen Begegnungen im Jubiläumsjahr stelle, sei: „Wie kommen wir mehr ins Gespräch mit den Menschen, die dem Glauben und der Kirche fernstehen? In welchen Momenten und an welchen Orten begegnen wir denen, die nicht in unsere Gottesdienste kommen?“ Und auch dies sei richtig: „Über den eigenen Glauben zu sprechen braucht Mut, weil man gleichzeitig viel über sich selbst sagt. Und wenn wir nach unserem Glauben gefragt werden, dann ist es so wichtig, dass wir Christinnen und Christen sprachfähig werden und auch theologisch gebildet sind.“

    Gemeinsam für christliche Freiheit und Verantwortung eintreten

    Eine weitere Erfahrung war laut Schwaetzer, dass die Unterschiede zwischen der evangelischen und katholischen Glaubenslehre nicht mehr überzeugend darzulegen gewesen seien.  So hätten „die christlichen Kirchen“ als Begriff und Bild mehr überzeugt als „evangelisch“ oder „katholisch“. „Die Stimme der christlichen Kirchen in unserer säkularen Gesellschaft wird eher und mehr gehört, wenn sie gemeinsam christliche Freiheit und Verantwortung in die säkulare Gesellschaft hineinsprechen und vor allem leben.“

    Mauern überwinden

    Schwaetzer warb dafür die eigenen mentalen und kirchlichen Mauern zu überwinden: „Nehmen wir den Schwung und die Energie aus den Erfahrungen dieses Jahres mit in unsere Gemeinden, in die Landeskirchen, in die EKD, in die Werke und tragen wir vor allem die wiederentdeckten Botschaften der Reformation in die säkulare Welt.

    Über die Synode der EKD
    Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 12. bis 15. November in Bonn. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 12. Synode aus 120 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Irmgard Schwaetzer. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzender des Rates der EKD ist Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 21,9 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der 14.412 Kirchengemeinden.

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