Reformationsjubiläum 2017

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    Lutherstadt Worms begrüßt das Geschichtenmobil

    Europäischer Stationenweg macht Halt in Worms - Einladung zum „Kleinen Kirchentag“ am 10.12.2016

    Rudolf UhrigReformationsdenkmalReformationsdenkmal

    Über 3.000 Kilometer ist das „Geschichtenmobil“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bereits durch Europa gerollt, wenn es am 10. Dezember die Lutherstadt Worms erreicht. 68 Orte in 19 verschiedenen Ländern verbindet der Europäische Stationenweg. Die Reise geht von Turku im Norden bis Rom im Süden, Dublin im Westen bis Riga im Osten. Im November startet der Truck in Genf, die letzte Station wird am 18. Mai 2017 Bernburg in Sachsen-Anhalt sein. Das endgültige Ziel der Aktion ist die Lutherstadt Wittenberg, wo das Mobil in die Weltausstellung „Tore der Freiheit“ integriert wird.

    Der Europäische Stationenweg verbindet nicht nur historische Stätten der Reformation, sondern würdigt auch Orte, an denen die reformatorische Tradition lebendig gehalten wird. In Worms verbinden sich Geschichte und Gegenwart in einzigartiger Weise: 1521 tritt Martin Luther vor den Wormser Reichstag und verteidigt seine Schriften mit den berühmten Worten:

    Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen! Zwanzig Jahre später fanden in Worms erste Religionsgespräche statt, um die Glaubensspaltung zu überwinden. Unter den Teilnehmenden waten auch Phillipp Melanchthon und Johannes Calvin. 2013 wurden in Worms die Religionsgespräche wieder aufgenommen. Vertreter von Judentum, Christentum und Islam diskutierten die Frage, ob Dulden oder Verstehen der bessere Weg gegenüber anderen Religionen sei. Während der zweiten Religionsgespräche im April 2016 stand der Begriff des 'Gewissens' im Mittelpunkt der Diskussionen. 1.300 Menschen nahmen das dreitägige Angebot zur Information und Diskussion mit Vertretern aus Kirche, Politik und Wissenschaft an. Die nächsten Religionsgespräche finden im Jahr 2018 statt.

     

    Wir sind gerne Gastgeber für die Menschen, die sich auf die Spur der Reformation begeben, freut sich Alexander Ebert, Vorsitzender des Dekanatssynodalvorstands, über die erfolgreiche Bewerbung 'seiner' Stadt. Dekan Harald Storch verdeutlicht, warum das Anliegen des Stationenwegs das Reformationsjubiläum als europäisches Ereignis zu sehen, so gut nach Worms passt: Die europäische Dimension des Reformationsgeschehens war bereits bei der Konzeption des 1868 fertiggestellten Wormser Reformationsdenkmals im Blick. Der Wittenberger Reformator ist umgeben von Jan Hus aus Tschechien, John Wyclif aus England, dem Franzosen bzw. Provencalen Petrus Valdes, sowie Girolamo Savonarola aus Italien. Diese sogenannten Frühreformatoren verweisen auf die Einbettung der Reformation in die europäische Geschichte.

    Am 10. Dezember veranstaltet das Evangelische Dekanat Worms-Wonnegau in Kooperation mit der EKHN sowie der Stadt Worms einen kleinen Kirchentag auf dem Schlossplatz am Dom, in der Magnus- und der Dreifaltigkeitskirche. Unter dem MottoGott neu entdecken - aufrecht vor den Menschen" erwarten die Besucher von 10 bis 18 Uhr verschiedene musikalische Darbietungen, Stadtführungen, Theaterszenen, Filmpremieren, Kreativangebote zum Mitmachen sowie Führungen durch die Wormser Lutherbibliothek. Im Geschichtenmobil der EKD können Besucher sich über die 68 Orte entlang des Europäischen Stationenwegs informieren und ihre eigene Reformationsgeschichte erzählen. Diese reist per Videobotschaft weiter zu den nächsten Stationen - nach Heidelberg, Zürich und Rom. Den Abschluss bildet eine Podiumsdiskussion um 19.30 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche. Experten diskutieren über Medienmacht und Medienzensur, die Moderation übernimmt Hans Werner Kilz, ehemaliger Chefredakteur des SPIEGEL und der Süddeutschen Zeitung. Im Mittelpunkt steht die Frage:Flugschrift, WhatsApp, Instagram: mediale Freiheit oder freiwillige Knechtschaft?

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