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    Rettungsaktion

    Pfarrer spricht über Rettungsaktion auf der A5

    ollo/istock.comA5 bei FrankfurtA5 bei Frankfurt

    Mit einem waghalsigen Manöver rettete Pfarrer Sönke Krützfeld einer Frau auf der A5 vermutlich das Leben. Im Gespräch mit der Multimedia-Redaktion der EKHN erzählt er, wie er die gefährliche Situation erlebt hat. Dabei erinnert er an die vielen Helden des Alltags, über welche die Medien nicht berichten.

    EKHNPfarrer Sönke KrützfeldPfarrer Sönke Krützfeld

    Eine Frau wird am vergangenen Mittwoch (6.Juli) auf der A5 am Steuer ohnmächtig. Sie knallt mehrfach in die Leitplanke. Hinter ihr fährt Pfarrer Krützfeld. Der in der Kirchenverwaltung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau arbeitende Oberkirchenrat (56) realisiert sofort die Situation und handelt: Er setzt sich mit seinem Auto vor den Wagen der Frau und bringt ihn zum Stehen.

    Herr Krützfeld, wie geht es Ihnen ein paar Tage nach solch einer Aktion?

    Pfr. Krützfeld: Unmittelbar danach setzte schon ein Schock ein. Ich bin aus dem Auto gestiegen und habe die Tür der Frau aufgemacht. Sie war in Trance und hatte die Augen weit geöffnet. Als ich sie angesprochen habe, reagierte sie aber nicht. Da ging das Adrenalin in mir schon in die Höhe. Jetzt weiß ich, dass es ihr gut geht und ich fühle ich mich erleichtert. Es kehrt so langsam Ruhe ein. Der Medien-Hype lässt auch nach.

    Hatten Sie schon Kontakt zu der Frau?

    Pfr. Krützfeld: Ja. Die Frau hat mich vergangenen Freitag angerufen und sich mit anrührenden Worten bedankt. Übernächste Woche will sie mich persönlich kennenlernen. Darauf freue ich mich schon. Denn am Telefon ist das doch immer etwas schwierig.

    Für Sie selbst war die Rettungsaktion nicht ganz ungefährlich. Würden Sie ein solches Verhalten jedem empfehlen ?

    Pfr. Krützfeld:  Nein! Sowas ist schon ziemlich gefährlich. Hier kamen ja viele „glückliche“ Umstände zusammen. Erstens kenne ich den Autobahnabschnitt sehr gut. Es ist eine langgezogene Strecke, die dann aber auch in eine lange Kurve führt. Und als ich gesehen habe, dass die Frau offensichtlich ohnmächtig ist, wusste ich, was zu tun ist: Vor der Kurve musste der Wagen unbedingt zum Stehen kommen.  Da habe ich sie rechts überholt und bin immer langsamer geworden, bis ich sie mit meiner Stoßstange abbremsen konnte. Die Chance war einfach da. Zweitens haben ja noch andere geholfen. Drei junge Männer haben hinter mir die Spur freigehalten und ein LKW-Fahrer hat einen Notruf abgesetzt.

    Haben Sie als Pfarrer in diesem Moment eine besondere Verantwortung gespürt?

    Pfr. Krützfeld: Ich bin von klein auf  als Christ erzogen worden.  Das heißt für mich: Wenn ich helfen kann, muss ich helfen. In diesem Moment habe ich aber über so etwas gar nicht nachgedacht. Übrigens auch nicht darüber, dass ich Familienvater von acht Kindern bin. Im Nachhinein bin ich aber sicher, richtig gehandelt zu haben. In dieser Situation hat uns einfach der liebe Gott geschützt. Ich bin dankbar, dass ich ein Leben retten durfte.

    Sie sind seit der Aktion auch medial gefragt. Sehen Sie das nicht ein bisschen kritisch?

    Pfr. Krützfeld: Doch schon. Meine Tochter ist zum Beispiel Krankenschwester auf der Kinderintensivstation. Sie sagte abends zu mir: „Papa, wir haben solche Rettungsaktionen jeden Tag.“ Genauso sehe ich das auch. Die vielen Sanitäter, Feuerwehrleute und Polizisten haben solche Einsätze ständig. Schade, dass man diese Menschen oft vergisst. Vielleicht kann die Berichterstattung ja aber auch Mut zum Handeln geben, wenn es geht.

    Die Stoßstange an ihrem Wagen ist kaputt. Wer zahlt eigentlich den Schaden?

    Pfr. Krützfeld: Ich versuche es mal bei der Versicherung. Wenn die nicht zahlt, hat mir der Leiter der Kirchenverwaltung aber schon Hilfe zugesichert. Immerhin war es eine Dienstfahrt – eine ziemlich besondere.

    "good news"

     

     

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