Reformationsjubiläum 2017

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    Weihnachten

    Mit Audio: Pannen an Heiligabend

    Dave Sucsy PhotographyDie besinnliche Weihnachtszeit hält auch für Pfarrer ein paar Überraschungen bereitDie besinnliche Weihnachtszeit hält auch für Pfarrer ein paar Überraschungen bereit

    Von wegen „Stille Nacht, heilige Nacht“. In den Kirchen der EKHN-Gemeinden gab es zur Weihnachtszeit die verrücktesten Weihnachtspannen.

    Dass sich hinter der hübsch aufgebauten Krippenspieldekoration eine nervenaufreibende Weihnachtsgeschichte verbergen kann, ahnt wohl niemand. Oder dass Schafe mitten aus dem Krippenspiel im Weihnachtsgottesdienst entführt werden. Klingt skurril? Pfarrer aus unterschiedlichen Gemeinden der EKHN haben solche Überraschungen in ihren Weihnachtsgottesdiensten schon hautnah miterlebt.

    Audio-Beitrag „Pannen im Weihnachtsgottesdienst“ anhören (1:40 Min)

    Verlorene Weihnachtsgeschenke 

    Zum Thema „perfektes Timing“ kann Pfarrerin Brigitte Meinecke aus Nieder-Eschbach eine Geschichte erzählen: „Wir wollten daheim Weihnachten feiern und ein Kollege hatte mir dafür extra den dritten Gottesdienst an Weihnachten abgenommen.“ Gemeinsam mit der Familie sollte es dann auch Geschenke geben. Dafür huschte Pfarrerin Meineckes Sohn kurz aus dem Zimmer, um die Geschenke für seine Eltern zu holen. Völlig aufgelöst und mit schreckgeweiteten Augen kam er ohne Geschenke zurück und fragte nur: „Wo ist die gelbe Kiste aus meinem Bettkasten?“ In der Kiste hatte der Kleine die Weihnachtsgeschenke für seine Eltern versteckt.

    „Leider wusste ich das nicht und hatte die Kiste drei Tage vorher mit in die Kirche genommen. Wir brauchten nämlich für die Herberge von Bethlehem noch eine Erhöhung“, erzählt Pfarrerin Meinecke. Die gelbe Kiste war die Bastelkiste der Familie, daher hatte die Pfarrerin keinen Gedanken daran verschwendet, dass sich noch etwas anderes darin befinden könnte. „Wir sind schnell in die Kirche gefahren, in der gerade der dritte Gottesdienst stattfand. Wir warteten quasi das letzte ‚Oh, du Fröhliche‘ vom Abschlussgesang ab, schnappten uns die Kiste und fuhren wieder heim“, so Pfarrerin Meinecke. Dort angekommen, hatten sich Mutter und Sohn von dem Schrecken der verlorenen Weihnachtsgeschenke wieder erholt. „Glücklicherweise ging alles gut aus und wir konnten gemeinsam ein fröhliches Weihnachtsfest feiern.“

    „I’m dreaming of a white Christmas“ in der Kirche

    An Weihnachten darf natürlich auch die entsprechende Musik nicht fehlen, egal ob daheim oder im Weihnachtsgottesdienst. Das weiß auch Kirchenpräsident Volker Jung. Zu einer musikalischen Ausnahme kam es einmal während der Christmette an Heiligabend, als er Pfarrer im Vogelsberg war. Die Stimmung konnte weihnachtlicher nicht sein, denn draußen fiel Schnee. „Am Ende der Christmette fing unser Organist an, dass völlig unkirchliche Weihnachtslied ‚I’m dreaming of a white christmas‘ zu spielen“, erinnert sich Jung. Nach dem Gottesdienst kam der Organist auf Jung zu und bat um Entschuldigung. „Herr Pfarrer“, sagte er, „seien sie mir nicht böse, aber wenn es schon einmal schneit, dann muss man doch so ein Lied spielen.“ „Ich war ihm nicht böse“, so Jung, „es war einfach wunderbar, was er gespielt hatte.“

    Entführung während des Krippenspiels

    Pfarrer Johannes Lösch hatte es 2013 mit einem Entführungsfall zu tun. Ein knapp zweijähriges Kind ging während des Gottesdienstes zur Krippe und „entführte“ das erstbeste Schaf und lief damit durch die Kirche. „Natürlich hatte dann niemand mehr auf das gehört, was ich da oben auf der Kanzel in meiner Weihnachtspredigt gesagt habe“, erzählt Lösch lachend. „Der Gottesdienst war für mich so gut wie gelaufen. Aber der Gemeinde und dem Schaf ging es immerhin blendend. Das ist die Hauptsache!“

    Streit unter Sitznachbarn

    Mit überraschenden Aussagen während des Weihnachtsgottesdienstes kennt sich Pfarrer Phil Schmidt aus. Er ist heute im Ruhestand, aber an eine Weihnachtspanne von vor 30 Jahren kann er sich noch gut erinnern. Ein Junge wurde während des Gottesdienstes unaufhörlich von seinem Sitznachbarn geärgert. Das Kind wollte seinen Sitznachbarn zum Aufhören bewegen und sagte, er solle ruhig sein. In dem Moment rief der Pfarrer die Gemeinde zum Gebet auf. „Für die Gemeinde klang das ziemlich verrückt. Der Pfarrer sagte gerade: ‚Lasset uns beten‘, die Stimme aus der Gemeinde ‚Halt’s Maul‘. Perfektes Timing, um seinen Sitznachbarn zu ermahnen“, sagt Pfarrer Schmidt lachend.

    [Lea Biskup]

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