Gottesdienst in Limburg
Ökumenische Bedeutung des Reformationsjubiläums betont
Bistum Limburg / Felicia SchuldÖkumenische Geste im Reformationsjahr: Gottesdienst mit Stellvertretender Kirchenpräsidentin Scherf und Weihbischof Löhr.14.09.2017 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
EKHN/Elisabeth FauthÖkumenische Feier im Reformationsjubiläum zur Limburger Kreuzwoche mit Weihbischof Löhr und Stellvertretender Kirchenpräsidentin Scherf (r.)Limburg / Darmstadt, 14. September 2017. Die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf, hat die ökumenische Bedeutung der Feiern zum 500. Jahrestag der Reformation hervorgehoben. Erstmals in der Geschichte würde ein Reformationsjubiläum nicht in Abgrenzung zur katholischen Kirche, sondern mit vielen Veranstaltungen bewusst ökumenisch begangen, erklärte sie am Mittwochabend (14. September) in einem Gottesdienst des Bistums in Limburg. In der Vergangenheit hätten beide Seiten in der jeweils anderen Konfession meist „den bloßen Abfall von der reinen Lehre“ gesehen. Jahrzehntelang seien deshalb Kriege geführt, Menschen getötet und Familien zerrissen worden.
Priestertum aller
Auch wenn sich die evangelische und katholische Kirche heute angenähert hätten, bleibe nach Scherf neben vielen Gemeinsamkeiten auch „Trennendes unter uns, das schmerzt“. Als Beispiel nannte sie den Wunsch nach einem gemeinsamen Abendmahl oder den Zugang von Frauen zu geistlichen Ämtern. So sei für evangelische Christinnen und Christen „das Priestertum aller Gläubigen“ eine zentrale reformatorische Erkenntnis. Es sei Grundlage des protestantischen Amtsverständnisses und räume Frauen die Möglichkeit ein, Pfarrerinnen zu werden.
Verschiedene Ämter
Der katholische Limburger Weihbischof Thomas Löhr erklärte, dass das Zweite Vatikanische Konzil ebenfalls vom „gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen“ spreche aber zugleich verschiedene Ämter unterscheide. Löhr hoffe jedoch, dass beispielsweise die Diskussionen über das gemeinsame Abendmahl weiter fortgesetzt werden und riet, „noch viel mehr darüber ins Gespräch zu kommen“. Er sei sich zudem sicher, dass die theologisch unterschiedlichen Auffassungen „nicht einfach entlang den Konfessionsgrenzen verlaufen“, wie ihm viele ökumenische Begegnungen gezeigt hätten.
Gottesdienst zu Limburger Kreuzwoche
Scherf und Löhr hielten am Mittwochabend gemeinsam einen Gottesdienst anlässlich der Limburger Kreuzwoche 2017. Das Bistum hatte die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der hessen-nassauischen Kirche im 500. Jahr der Reformation bewusst am „Tag der Frauen“ des Kreuzfestes eingeladen. Er stand unter dem Motto „Mit neuer Geisteskraft erfüllen“ und thematisierte unter anderem die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche.