Perikopenrevision
Neue Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder ab 1. Advent
Rita DeschnerDie Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) haben die bisherige Auswahl der Bibeltexte im gottesdienstlichen Gebrauch einige Jahre lang überarbeitet und den Entwurf nach einer einjährigen Erprobungszeit im Herbst 2017 verabschiedet.10.10.2018 pwb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Zentrum Verkündigung / Peter BongardJahrtausende alte Geschichten werden zwischen den Buchdeckeln der Bibel lebendigDie neue Perikopenordnung umfasse mehr alttestamentliche Texte als ihre Vorgängerin aus dem Jahr 1978 und biete eine größere Vielfalt von biblischen Büchern und Themen, fasst die Union Evangelischer Kirchen in der EKD die Neuerungen zusammen. Außerdem stünden für jede Woche und jeden Festtag nun zwei Lieder der Woche bzw. des Tages zur Auswahl, darunter auch Liedgut aus neueren Gesangbüchern. Gewachsen sei auch der Anteil an thematischen Textvorschlägen zu lebensweltlichen Anlässen.
Was ist eigentliche eine Perikope?
Pfarrerin Doris Joachim ist Referentin für Gottesdienst im Zentrum Verkündigung der EKHN erklärt dazu: "Das Wort Perikope stammt aus dem Griechischen - perikopein - ringsum abschneiden. Gemeint ist ein Abschnitt aus der Bibel. Es gibt kurze Textauschnitte von nur zwei Versen. Und es gibt längere mit einem Umfang von um die 20 Versen. Die Perikopen werden im Gottesdienst als Lesungen verwendet und als Predigttexte. Es gibt immer wieder Kritik an der Perikopierung, also an der Abgrenzung der Texte.
Manchmal zu Recht, wenn zum Beispiel ein Text dann aufhört, wenn es richtig spannend wird wie zum Beispiel 1 Sam 3,1 - 10 am Sonntag Exaudi. Da endet der Predigttext, bevor wir Gottes Antwort auf Samuel hören. Denn die hat es in sich: Da kündigt Gott ab dem 11. Vers ein Strafgericht über die Priester an, die sich selbst bereichern und Frauen sexuell ausbeuten (genau beschrieben in 1 Sam 2,12-26). Andererseits muss ein Bibeltext im Gottesdienst ja mal ein Ende haben. Und auch wenn es durchaus spannend wäre, z.B. die ganze Josefsgeschichte zu lesen, wäre sie für einen Gottesdienst einfach zu lang.
Die Perikopenordnung regelt also, wann welche Bibelabschnitte gelesen und gepredigt werden. Jedem Sonntag und jedem Feiertag werden verschiedene Bibeltexte zugeordnet. Das hat man schon in der Alten Kirche (etwa im 5. Jahrhundert n. Chr.) gemacht und damit auch entschieden, welche Bibeltexte man für besonders wichtig hielt..."
Infos und Materialien zur neuen Perikopenordnung
Eine tabellarische Zusammenstellung der (neuen) Predigttexte der neuen Perikopenordnung finden Sie im Downloadbereich der Internetseite des Zentrums Verkündigung. Dort finden Sie auch Anregungen, wie Sie mit diesem Thema kreativ, spielerisch und humorvoll umgehen können.
Alle wichtigen Downloads und Links auf der Website des Zentrums Verkündigung
Tipp
Lektionar und Perikopenbuch, sowie ein Ergänzungsheft zum EG, in dem alle Wochenpsalmen abgedruckt sind, kann beim Lutherverlag Bielefeld bestellt werden. Es gelten günstige Subskriptionspreise bis zum 31. Dezember 2018.