Schwerter zu Pflugscharen
Musiker Michael Kelly lässt Friedensglocke schmieden
ÖR Ev. Dek. MainzMichael Patrick Kelly (links) mit Kindern und Moderator Wolfram Kons15.11.2018 red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden Kirchenglocken eingeschmolzen, um das Metall für die Produktion von Kriegswaffen zu nutzen. In diesem Jahr dreht der Musiker Michael Kelly den Spieß um und nutzt die Metalle alter Waffen, um aus ihnen wiederum eine Glocke, die #PeaceBell, zu schmieden. Am 11. November 2018 hat Kelly die Friedensglocke in der Mainzer Christuskirche enthüllt. Sie soll ein Zeichen für Frieden und Miteinander setzen. Zur Weihe und zum ersten Geläut in der Christuskirche kamen 700 Besucher – am 100. Jahrestag des Waffenstillstandes vom 11. November 1918, dem Ende des Ersten Weltkriegs.
Weitere Friedensglocken sind in Planung
Ihr Äußeres hat Kelly maßgeblich entworfen Es zeigt eine Friedenstaube und den Schriftzug: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden … und sie erlernen nicht mehr den Krieg“ (aus Micha 4, 3). Als Klöppel wählte Kelly ein ausrangiertes Sturmgewehr.
Die Idee sei ihm im Flugzeug gekommen, erzählte der inzwischen 40-jährige Kelly, der von vielen Besuchern wie ein Popstar begrüßt wurde. Kelly las im Flieger einen Artikel darüber, dass rund 170000 Kirchenglocken im Ersten Weltkrieg geschmolzen wurden, um daraus Waffen herzustellen. Die „Peacebell“ sei ein Symbol des Wandels in die umgekehrte Richtung: „Wenn wir Metalle aus gebrauchten Waffen in eine Glocke gießen, wollen wir Hetze und hasserfüllte Herzen zu gegenseitigem Respekt zusammen schmieden.“
Damit ist das Projekt Kellys allerdings nicht beendet. Was danach mit der #PeaceBell passiert und warum es demnächst noch viele weitere, kleinere Friedensglocken geben soll, erklärt der Musiker im Video.