Vortrag von Dr. Eberhard Zwink am 25. November im Bibelhaus
Luther und die „Biblia Sacra Vulgata“
Bibelhaus ErlebnismuseumSchiff im Bibelhaus23.11.2015 rf_kunz Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Der Vortrag beleuchtet die Sprachentwicklung von Altem und Neuem Testament, beginnend beim ursprünglichen Text auf Hebräisch, Aramäisch und Griechisch über das Lateinische bis zum Deutschen der Reformationszeit. „Im Mittelpunkt des Vortrags steht dabei die Bedeutung der lateinischen Bibel des Mittelalters, der sogenannten Vulgata“, erklärt Zwink. Wegen Stil- und Übersetzungsmängeln hätten sie humanistische Theologen im frühen 16. Jahrhundert kritisiert. Sie haben damals die Rückkehr zu den Grundsprachen gefordert.
Der Theologe Zwink widerspricht aber der Vorstellung, Martin Luther und die anderen Reformatoren hätten bei ihren Übersetzungen nur mit dem hebräischen und griechischen Text gearbeitet. Textvergleiche bei Luther zeigten eindeutig, dass er sich verschiedener Quellen bedient habe. „Vor 20 Jahren ist in Stuttgart eine Vulgata aufgetaucht ist, deren handschriftliche Glossen fälschlicherweise Luther zugeschrieben wurden“, berichtet Zwink. Die anfängliche Bezeichnung des Exemplars als „Wartburgbibel“ und damit Vorlage für Luthers Septembertestament habe einen Eklat ausgelöst.
Die Ausstellung „Luthers Meisterwerk“ ist bis zum 31. Dezember im Frankfurter Bibelhaus Erlebnis Museum zu sehen. Gezeigt werden mehr als 70 Inkunabeln, Drucke und Autographen. Zu den Highlights gehören Originalausgaben des „Septembertestaments“ Martin Luthers von 1522 und der „Biblia deutsch“ des Reformators von 1534 und 1545. Neben den Originalen gibt es multimediale Angebote, Mitmach-Elemente und ein umfangreiches Begleitprogramm.
Mehr Informationen zur Sonderausstellung unter www.luthersmeisterwerk.de