Reformationsjubiläum 2017

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    Kardinal Lehmann

    Würdigung: Katholischer Motor der Ökumene zurückgetreten

    EKHN/RahnKirchenpräsident Jung und Kardinal Lehmann (r.) in der Mainzer ChristuskircheKirchenpräsident Jung und Kardinal Lehmann (r.) in der Mainzer Christuskirche

    Kirchenpräsident Volker Jung hat den Mainzer Bischof Karl Lehmann als eine der beeindruckendsten Persönlichkeiten der Bundesrepublik bezeichnet. Der Kardinal ist am Pfingstmontag an seinem 80. Geburtstag in einem Festgottesdienst verabschiedet worden, an dem auch der Kirchenpräsident mitwirkte.

    Darmstadt / Mainz, 16. Mai 2016. Als eine der „beeindruckendsten Persönlichkeiten der Bundesrepublik“ hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, den scheidenden Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann gewürdigt. Am 16. Mai feierte Lehmann seinen 80 Geburtstag. Gleichzeitig nahm der Papst das Rücktrittsgesuch der Bischofs an. Über viele Jahrzehnte hinweg ist Lehmann nach Worten Jungs „das Gesicht der katholischen Kirche in Deutschland“ gewesen. Lehmann habe zudem „weit über den kirchlichen Raum hinaus Wertschätzung erfahren“. Jung: „Durch seine den Menschen zugewandte Art, seine herausragende Bildung, Intellektualität und Kommunikationsstärke, seine unaufdringliche Glaubensgewissheit, seinen freundlichen Humor und vieles mehr ist er ein bis heute gefragter und hoch respektierter Gesprächspartner, Berater und Redner.“

    Der Kardinal als Brückenbauer zwischen den Konfessionen

    Nach Ansicht Jungs war Lehmann für die evangelische Kirche zudem „über fünf Jahrzehnte hinweg der katholische Motor der Ökumene“. Immer wieder habe er betont, dass es zum Gespräch der Kirchen untereinander keine Alternative gebe. Mit seiner „gründlichen Kenntnis der protestantischen Theologie und seiner Bereitschaft, auch aus der Sicht des Gegenübers zu denken“, hat er nach Jung „viele Brücken gebaut“. Ökumene bedeute für Lehmann vor allem, „das wahrzunehmen, was uns verbindet und gemeinsam zu bezeugen, was angesichts der großen gesellschaftlichen Herausforderungen aus christlicher Sicht zu sagen ist“. Dem Mainzer Bischof und früheren Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz sei es beispielsweise maßgeblich zu verdanken, dass wichtige ökumenische Äußerungen erschienen seien wie beispielsweise die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ im Jahr 1999 oder das gemeinsame „Sozialwort der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland“ aus dem Jahr 1997.

    Ansprechpartner für vier hessen-nassauische Kirchenpräsidenten

    Kardinal Lehmann sei außerdem für das Bistum Mainz, die gesamte Region und die evangelische Kirche ein „ein Geschenk“ gewesen. Er sei unter anderem in seiner Bischofszeit für insgesamt vier hessen-nassauische Kirchenpräsidenten „mehr als ein verlässlicher Ansprechpartner“ gewesen, so Jung. Die wechselseitige Anrede „Bruder“ habe dies in vielen Begegnungen immer wieder ausgedrückt. Jung: „Ich bin dafür sehr dankbar und wünsche ihm noch viele gute Jahre über den aktiven Dienst hinaus.“

    Lehmann erhält Luther-Medaille der Evangelischen Kirche in Deutschland

    Inzwischen gab die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bekannt, dass Lehmann mit der Martin-Luther Medaille ausgezeichnet wird. Damit würdige die EKD Lehmanns einzigartige Verdienste um die Ökumene in Deutschland. Die Auszeichnung sei zugleich ein deutliches Vorzeichen für das bevorstehende Reformationsjahr 2017: Lehmann ist der erste katholische Träger des evangelischen Preises. Lehmann habe sich seit den 1960er Jahren auf vielfältige Weise für die Verständigung und Annäherung der beiden Kirchen eingesetzt, so der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Damit habe er ein „weltweit beachtetes Zeichen für die Verständigung der beiden großen Konfessionen“ gesetzt. Lehmann habe sich nicht nur in einem allgemeinen Sinn um das katholisch-evangelische Miteinander verdient gemacht, „sondern in besonderer Weise auch mit Blick auf das Reformationsjubiläum“, heißt es in der schriftlichen Begründung. 

    Kirchenpräsident Volker Jung hat am Pfingstmontag, 16. Mai am Festgottesdienst anlässlich des 80. Geburtstages von Kardinal Karl Lehmann im Mainzer Dom mitgewirkt.

    Jungs Rede  hier im Wortlaut zum Download.

    Mehr über den Festgottesdienst in der ARD

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