Ökumenisches Präsidium konstituiert
Kirchentag löst Handbremse für Frankfurt und viel Dialog
EKHN/RahnÖkumenisches Kirchentagspräsidium mit (v.l.) Ingeborg Schillai, Julia Helmke, Bettina Limperg, Thomas Sternberg, Volker Jung, Gerog Bätzing07.12.2018 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
ÖKTLogo des Ökumenischen Kirchentags 2021Der Ökumenische Kirchentag drückt bei dem Großereignis in drei Jahren auf die Tube. Bettina Limperg, die evangelische Präsidentin für den dritten Ökumenischen Kirchentag, sagte bei der konstituierenden Sitzung des gemeinsamen Präsidiums am Freitagabend in Frankfurt, dass es nun an der Zeit sei, die „Handbremse zu lösen“. Bei der ersten Sitzung des maßgeblich leitenden Kirchentags-Gremiums setze sie auf das wachsende Verständnis und Vertrauen, das nötig sei, eine solche Großveranstaltung zu stemmen. Dabei sei es wichtig, in der Öffentlichkeit sichtbare Schwerpunkte zu setzen, sagte Limperg, die Präsidentin des Bundesgerichtshofes ist. So solle ein einzigartiges Programm mit mehr als 2000 Veranstaltungen geplant werden. Sie wünsche sich, dass eine „kraftvolle Botschaft“ für die Welt von Frankfurt ausgehe. Dabei sei es mitunter auch nötig, über Gräben zu springen und um gemeinsame Lösungen zu ringen, sagte sie mit Blick auf die evangelisch-katholische Zusammenarbeit. Zentral bleibe es, Antworten auf Fragen der Menschen in weltweiter Perspektive zu geben.
Dialog mit Religionen
Thomas Sternberg, Präsident des Zentralrats der Katholiken und katholischer Präsident des Ökumenischen Kirchentags rief dem Gremium in der Stadt am Main ebenfalls ein „Leinen los“ zu. Das Christentreffen stehe ab jetzt öffentlich unter erhöhter Beobachtung. Auch für Sternberg stehe im Mittelpunkt, „aus der Kraft des Glaubens hinauszugehen in die Welt“. Die Kirchen seien aufgefordert, sich in der Gesellschaft einzumischen. Während der erste Ökumenische Kirchentag dazu gedient habe, sich kennenzulernen und der zweite, den Reichtum christlicher Traditionen gezeigt habe, müsse in Frankfurt nun der Blick auch auf die anderen Religionen gerichtet werden.
Hoffnung auf Abendmahl gedämpft
Zudem solle der Dialog mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft verstärkt werden. Sternberg umriss zahlreiche Herausforderungen von sexualisierter Gewalt bis zum Klimawandel, die die Menschen bewegten. Die Hoffnung auf ein gemeinsames Abendmahl dämpfte er zugleich. Am Stand der offiziellen in der Weltkirche geltenden Regelungen dazu könne auch in Frankfurt nicht vorbeigegangen werden.
Vorfreude in der Region
Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung wies auf die hohen Erwartungen für das ökumenische Treffen in Frankfurt hin, sprach aber auch von einer großen Vorfreude in der Region. Er gab erstmals öffentlich bekannt, dass sich neben der hessen-nassauischen Kirche und dem Bistum Limburg inzwischen auch das Bistum Mainz, das Bistum Fulda sowie die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck beteiligten. Georg Bätzing, Bischof des Bistums Limburg, wies auf die gewachsenen ökumenischen Kontakte hin, die dazu beitragen, das Großereignis zum Erfolg zu machen.
Hintergrund
Kirchentage
Vom 12. bis 16. Mai 2021 ist der dritte Ökumenische Kirchentag in Frankfurt am Main zu Gast. Rund 130.000 Gäste werden dann erwartet. Ökumenische Kirchentage gab es 2003 in Berlin und 2010 in München. In Frankfurt war der Deutsche Evangelische Kirchentag bereits 1956, 1975, 1987 und 2001 zu Gast. Zuletzt fand ein Katholikentag in Frankfurt im Jahre 1921 statt.
Präsidium
Das Gemeinsame Präsidium ist das höchste, für die Vorbereitung und Durchführung des 3. Ökumenischen Kirchentages verantwortliche Gremium. Es setzt sich aus 43 Frauen und Männern zusammen, die von den Veranstaltern, dem Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), den gastgebenden Kirchen und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) entsandt werden. Evangelische Präsidentin ist Bettina Limperg, katholischer Präsident Thomas Sternberg.