Sexualkunde-Lehrplan
Kirchenpräsident zum Sexualkunde-Lehrplan: Toleranz bedeutet Akzeptanz
EKHN/Peter BongardKirchenpräsident Volker Jung28.10.2016 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, hat sich zur Einführung des neuen hessischen Sexualkunde-Lehrplans positiv geäußert und ihn als Beitrag gewürdigt, bei der Überwindung der Diskriminierung von Menschen zu helfen. Die EKHN hatte im Verfahren keine Einwände gegen den neuen Lehrplan, der unter anderem verstärkt auf verschiedene sexuelle Orientierungen eingeht. Zuletzt war es aber zu einer Debatte um die Inhalte gekommen, da der Landeselternbeirat in der Entwicklung nicht genügend einbezogen worden sei. In der Folge hatte ein Zusammenschluss von - vor allem aus Baden-Württemberg stammenden - konservativen Organisationen zu einer Demonstration in der hessischen Landeshauptstadt aufgerufen. Dagegen wiederum schlossen sich in Wiesbaden mehr als 50 Gruppierungen zu einem Bündnis für Akzeptanz und Vielfalt zusammen, darunter die Landesparteien SPD und Grüne sowie zahlreiche Jugendverbände.
Wörtlich sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung zum Thema Lehrplan zur Sexualerziehung:
„Der neue Lehrplan für Sexualerziehung in Hessen beinhaltet auch die Wahrnehmung der Vielfalt sexueller Orientierungen und Geschlechtsidentitäten. Nach christlichem Verständnis ist Sexualität eine gute Gabe Gottes, die es gilt, in Verantwortung zu leben. Das muss gelernt werden – zuhause und in der Schule in altersgemäßer Weise. Dazu gehört auch, Menschen mit anderer sexueller Orientierung und anderer Geschlechtsidentität zu akzeptieren und sie nicht in irgendeiner Weise zu verachten und zu diskriminieren. Die zurzeit geführten Debatten darüber, ob nicht zwischen Toleranz und Akzeptanz unterschieden werden müsste, sind aus meiner Sicht nicht hilfreich. Toleranz im Vollsinn bedeutet Akzeptanz. Als Evangelische Kirche in Hessen und Nassau setzen wir uns aufgrund unseres Menschenbildes, das jeden Menschen als Gottes Geschöpf und Ebenbild sieht, dafür ein, dass Diskriminierung jeder Art überwunden und Menschen respektvoll und verantwortlich miteinander leben. Wir begrüßen deshalb den neuen Lehrplan.“