Volker Jung in Social Media
Kirchenpräsident startet mit Facebook in 500 Jahre Reformation
EKHNKirchenpräsident Volker Jung in Facebook31.10.2016 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Darmstadt, 31. Oktober 2016. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung ist seit Montag (31. Oktober) im sozialen Netzwerk „Facebook“ aktiv unter www.facebook.com/kirchenpraesident. Pünktlich zum Reformationstag, den die Kirchen am 31. Oktober begehen, hat der Leitende Geistliche der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau damit begonnen, sich ein eigenes Bild über die moderne Kommunikationsform zu machen. Das Projekt soll auch das Jubiläumsjahr 2017 begleiten, in dem die evangelische Kirche auf 500 Jahre Reformation zurückblickt. In seinem ersten Eintrag macht Jung deutlich, dass er sich vorgenommen hat, „im nächsten Jahr besonders darauf zu achten, wo und wie Menschen Gott neu entdecken“. Die hessen-nassauische Kirche hat das Festjahr unter das Motto „Gott neu entdecken - Reformation seit 1517“ gestellt.
Facebook als Experiment
Für Jung ist der Einstieg in Facebook auch „ein Experiment, in dem ich ausprobieren will, ob sich ein modernes elektronisches Medium, das Amt und das Evangelium gut verbinden lassen“. Der Kirchenpräsident plant, zunächst vor allem via Facebook persönliche Eindrücke von Veranstaltungen oder Begegnungen mit anderen Menschen zu teilen. „Nach einem Jahr will ich ein gründliches Fazit ziehen, und dann entscheiden, ob ich weiter in dieser Form online bleibe“, so Jung, der auch Vorstandsvorsitzender des Gemeinschaftswerkes der Evangelischen Publizistik (gep) ist und damit als „Medienbischof“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gilt.
Ambivalentes Gefühl
Facebook gehören weltweit über 1,3 Milliarden Menschen an. In Deutschland sind annähernd 28 Millionen Anschlüsse bei dem sozialen Netzwerk registriert; rund 20 Millionen Bundesbürger nutzen es Untersuchungen zufolge täglich. Zwar hat Kirchenpräsident Jung angesichts der sensiblen Fragen des Datenschutzes auch ein durchaus „ambivalentes Gefühl“ bei der Nutzung von Facebook. Aber er sagt auch: „Martin Luther hätte vermutlich auch Facebook, Twitter und Co genutzt“. Der Reformator sei eine wahres „Kommunikationsgenie“ gewesen und habe die seinerzeit neuesten Technologien wie den Buchdruck „grandios genutzt, um seine Lehre zu den Menschen zu bringen.“ Jung: „Die Reformation war ohne Medienrevolution nicht denkbar.“
Veränderungen beobachten
Gleichzeitig stellt Jung aber auch fest: „Damals gelang es allerdings auch, mit Inhalten die Medien zu prägen und zu popularisieren. Heute haben wir es mit einer weitgehend inhaltlich unkontrollierten Entwicklung der Kommunikationstechnologie zu tun“. Deshalb sei es umso wichtiger, „genau im Blick zu behalten, was mit uns, mit unserer Gesellschaft und natürlich auch mit uns als Kirche und den Mitgliedern unserer Kirche geschieht, wenn sich Kommunikation so rasant verändert“.