Reformationsjubiläum 2017

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    Verababschiedung von Bischof Govada Dyvasirvadam

    „Kirche muss sich immer weiter reformieren“

    StenderDekan Heide, Propst Schmidt, Bischof Dyvasirvadam und seine Frau Ramani TabethiDekan Heide, Propst Schmidt, Bischof Dyvasirvadam und seine Frau Ramani Tabethi

    Seit 15 Jahren steht Bischof Govada Dyvasirvadam an der Spitze der Diözese Krishna Godavari in der Church of South India. Genauso lange ist er einer der Motoren der Partnerschaft seiner Diözese mit den evangelischen Dekanaten Grünberg, Hungen und Kirchberg. Gerade ist sein letzter Besuch als Bischof in Oberhessen zu Ende gegangen. Wenige Monate vor seinem Ruhestand verabschiedete er sich in einem Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche Grünberg von den hiesigen Partnern.

    In seiner Predigt ging der Bischof – übersetzt von Ökumenepfarrer Bernd Apel – auf die Forderung ein, dass die Kirche immer weiter zu reformieren sei. „Ecclesia semper reformanda“. Nach seiner Auffassung wird die Kirche durch Reform oder Veränderung stärker.

    Als Beispiel nannte er die Vereinigung mehrerer protestantischer Kirchen zur „Church of South India“ im Jahr 1948. Mit einem Anteil von vier Prozent an der Gesamtbevölkerung könne die christliche Kirche in Indien nur in der Ökumene überleben, führte der Bischof aus, der auch viele Jahre als „Moderator“ an der Spitze der Kirche von Südindien stand. Damals wie auch in der aktuellen weltpolitischen Situation sei die Toleranz anderen Religionen und Glaubensrichtungen gegenüber lebenswichtig: „Es gibt keine Wahrheiten, die wahrer sind als andere“, mahnte Dyvasirvadam, der gemeinsam mit seiner Frau Ramani und dem Generalsekretär der Diözese, Samuel Sudhir, nach Deutschland gekommen war.

    500 Jahre Reformation, das ist für Bischof Govada Dyvasirvadam auch der Kampf um Gerechtigkeit und Frieden und die Kraft Mauern einzureißen. Als Beispiel nannte er den Kampf der Dalit, der kastenlosen Bevölkerung Indiens gegen Unterdrückung und Ausschluss aus der Gesellschaft.

    Veränderung sei auch in Zukunft ein Kennzeichen der Reformation, kündigte der Bischof an: „Die Church of India wird nicht bleiben wie sie ist, die EKHN auch nicht. Aber Gott führt die, die sich ihm anvertrauen“. Diese Überzeugung bezog er auch auf die Zukunft der Partnerschaft zwischen den drei oberhessischen Dekanaten und seiner indischen Diözese: „Möge unsere Partnerschaft blühen!“

    Neben vielen Dankesworten und großem Lob für die Verdienste des Bischofs in seiner Diözese und im Rahmen der Partnerschaft gab es auch Abschiedsgeschenke. Ganz in indischer Tradition überreichten Mitglieder des Partnerschaftsausschusses der Dekanate Schals in den Farben der Landeskirche an den Bischof und seine Frau. Einen Regenschirm mit dem Facettenkreuz der EKHN gab es für alle drei Gäste aus Indien.

    Den Gottesdienst gestalteten neben dem Grünberger Dekan Norbert Heide und Propst Matthias Schmidt die neuen Grünberger Seelsorger Mareike von Nordheim und Eberhard Hampel. Dankesworte sprachen Oberkirchenrat Detlev Knoche und Pfarrer Johnny Thonipara vom Zentrum Verkündigung der Landeskirche.

    Im Rahmen des zehntägigen Abschiedsbesuchs von Bischof Dyvasirvadam besuchte die Gruppe unter anderem das Laubach-Kolleg und die Otmar-Alt-Ausstellung in Grünberg. Sie erlebten Konfirmandenunterricht und sahen den Hoherodskopf, Kassel und Kloster Arnsburg. Untergebracht waren die Gäste unter anderem bei Ökumenepfarrer Bernd Apel und Dekanin Barbara Alt.

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