Synode
Kinderförderung: Kirchensynode appelliert an hessische Landesregierung
Roger Töpelmann25.04.2013 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Frankfurt, 25. April 2013. Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Donnerstag die Kirchenleitung bestärkt, an die hessische Landesregierung zu appellieren, das neue Kinderförderungsgesetz zu überdenken. Aktuelle Anträge aus vier Kirchenregionen hatten die in Frankfurt am Main tagende Synode zuvor dazu aufgefordert, sich für Nachbesserungen einzusetzen. Dazu gehört eine Reform der geplanten Personalausstattung, die sich auf das einzelne Kind bezieht und nicht mehr auf Gruppen. Damit verbunden sei bei geringer Auslastung einer Kindertagesstätte ein Rückgang der Zuschüsse. Dies könne für kleine Einrichtungen sogar das Aus bedeuten.
Kinder mit Behinderung besser fördern
Daneben sei die Förderung von Kindern mit Behinderung nicht ausreichend berücksichtigt. Die für die Personalberechung zu Grunde gelegten Ausfallzeiten zum Beispiel bei Krankheiten entsprächen zudem nicht der Praxis. Dagegen sei die Freistellung für Leitungen von Kindertagesstätten im hessischen Kinderförderungsgesetz ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Kirchenpräsident begrüßt Überarbeitung und warnt vor Risiken
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, begrüßte das Anliegen der Landesregierung, unterschiedliche Regelungen für Kindertagesstätten neu in einem Gesetz zusammenzufassen. Er würdigte auch die zurückliegende Überarbeitung des Gesetzes der hessischen Landesregierung. Sie habe Vorschläge der evangelischen und katholischen Kirche aufgegriffen, wie etwa die Möglichkeit, Betreuungszeiten von bis zu 50 Stunden zu finanzieren.
Jung kritisierte, dass die „Risiken des Systemwechsels“ von der sogenannten gruppenbezogenen Finanzierung zur personenbezogenen Förderung nicht genügend bedacht wurden. Er fürchtet nun „deutliche Auseinandersetzungen“ zwischen Kommunen und Trägern von Kindertagesstätten um die Gestaltung der Rahmenbedingungen, wie der Finanzierung. Es sei der evangelischen Kirche aber wichtig, gemeinsam mit den Kommunen gute Bedingungen für die Betreuung von Kindern zu schaffen.