Reformationsjubiläum 2017

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    Unionsfest feiern

    Festwochenende vom 11. bis 13. August in Idstein

    EKHN/RahnUnionskirche Idstein - Renovierungsarbeiten 2017 abgeschlossenUnionskirche Idstein - Renovierungsarbeiten 2017 abgeschlossen

    „Wie viel Kompromiss verträgt die Wahrheit?“, lautet das Motto zur Jubiläumsfeier 200 Jahre „Nassauische Union“. Die Feierlichkeiten in Idstein starten am Freitagabend um 19 Uhr mit einem Festakt. Dazu werden unter anderem Landespolitiker aus Hessen und Rheinland-Pfalz erwartet. Am Samstag folgt ein Volksfest rund um die Kirche. Im August 1817 einigten sich verschiedene evangelische Strömungen in Idstein erstmals in wichtigen Glaubensfragen und konnten so unter anderem gemeinsam das Abendmahl feiern.

    Bildergalerie

    Renovierung Unionskirche Idstein Renovierung Unionskirche Idstein
    EKHN/RahnUnionskirche Idstein 2017Unionskirche Idstein 2017


    Am kommenden Wochenende feiern die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die Kirchengemeinde Idstein, und das Evangelische Dekanat Rheingau-Taunus sowie viele Kirchengemeinden im Umland 200 Jahre „Nassauische Union“.

    Festakt mit Dreyer und Lorz

    Das Festwochenende beginnt am 11. August um 19 Uhr mit einem Festakt in der Unionskirche, an dem die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, der hessische Kultusminister Alexander Lorz, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung sowie der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad teilnehmen. Die Festrede wird der evangelische Alt-Bischof Axel Noack (Halle) halten. „Wie viel Kompromiss verträgt die Wahrheit?“ lautet das Thema. Noack will unter anderem die Frage beleuchten, ob die Union von 1817 auch als aktuelles Modell für den Umgang mit Unterschieden dienen kann.

    Unionskirche als wichtiges Baudenkmal

    In einer Talkrunde sprechen auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Minister Ralph-Alexander Lorz und der Limburger katholische Weihbischof. Thomas Löhr über „Auseinandersetzung, Verständigung, Einigung – in Kirche und Staat.“ Bei der Veranstaltung wird Bürgermeister Christian Herfurth zudem zwei neue „Unionsfenster“ in der Kirche feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Ende Juni war die prachtvolle Kirche nach über drei Jahre dauernden Renovierungsarbeiten wieder eröffnet worden. Die Unionskirche in Idstein gilt als eines der bedeutendsten Baudenkmäler der EKHN.

    Hohes Interesse an Eröffnungsveranstaltung

    Der Festakt am Freitagabend ist öffentlich und Gäste sind willkommen. Aufgrund des großen Interesses und der begrenzten Sitzplätze werden Platzkarten ausgegeben. Sie sind, solange der Vorrat reicht, im Gemeindebüro der Evangelischen Kirchengemeinde Idstein, Albert-Schweitzer-Straße 4, 65510 Idstein, Tel: 06126-2787, erhältlich.

    Rosenmontags Motivwagen als Bühne

    Bereits am Freitagmittag gegen 12 Uhr wird auch ein Luther-Motivwagen, der in diesem Jahr am Mainzer Rosenmontagszug teilnahm, auf den Löherplatz erwartet. Er dient dann während der Festtage als Bühne in Idstein. Martin Luther und seine Frau Katharina werden ihn in Idstein höchstpersönlich in Empfang nehmen, verspricht das Dekanat.

    Fast 40 Stände in der Innenstadt

    Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten für Bürgerinnen und Bürger soll das Unionsfest am 12. August werden. Von 10 bis 16 Uhr gibt es Angebote rund um das Motto „Unterschiede überwinden – gemeinsam feiern“. Druckerpresse, Segenspavillon, Erzählzelte, Stadtführungen, den Alterssimulationsanzug AleX, Tombola, das Rheingauer Inklusionsmobil sind unter anderem vor Ort. Wer will, kann zudem an einer Unionsbibel mitschreiben, oder sich mit Gänsekiel und Feder probieren. Es gibt zudem Interviews mit regionalen Prominenten und Geflüchteten. Kurzfilme zur Reformation sind ebenso angedacht wie gemeinsam Tanzen oder die Möglichkeit. neue und alte Thesen mit dem Reformator Luther persönlich bei Tischgesprächen zu diskutieren. Insgesamt werden in der Idsteiner Innenstadt knapp 40 Stände und Aktionen angeboten.

    Kindermusical und „Idstock-Feeling“

    In der Unionskirche gibt es zudem ein musikalisches Programm, unter anderem um 13.30 Uhr und 15 Uhr ein von Dekanatskantor Carsten Koch und Pfarrerin Daniela Opel-Koch komponiertes Kindermusical „Kinder, Kirche, Kunst und Käthe oder Eine kleine Abendmahlsgeschichte". Ab 16 Uhr trommeln am Samstag Musiker aus der Region die Menschen zum Union-Revival-Konzert rund um die Unionskirche zusammen, das den Abschluss des Unionsfestes bilden wird. Das Motto: „Starke Lieder, die verbinden - Idstock statt Woodstock“. Dazu wird es ein Mitsing-Konzert mit den bekanntesten Liedern der vergangenen 200 Jahre geben. Die Picknick-Decke soll nicht vergessen werden, geben die Musiker vorsorglich an.

    Festgottesdienst am Sonntag

    Am 13. August findet dann um 10.30 Uhr ein Festgottesdienst in der Unionskirche statt, an dem Kirchenpräsident Volker Jung die Festpredigt halten wird. Er wird sich an den Predigttext orientieren, der vor 200 Jahren Grundlage des Festgottesdienstes zur Nassauischen Union war.

    Das gesamte Festprogramm findet sich unter www.evangelisch-rheingautaunus.de

    Hintergrund Nassauische Union

    Im August 1817 wurde in der Idsteiner Unionskirche ein „Konfessionsfriede“ zwischen Lutheranern und Reformierten geschlossen. Für die letzten Meinungsverschiedenheiten in Glaubensfragen konnte nach langen Ringen endlich ein Konsens gefunden werden. Dadurch war es beiden evangelischen Glaubensrichtungen möglich unter anderem gemeinsam im Gottesdienst das Abendmahl zu feiern. Die „Nassauische Union“ stellt somit ein besonderes historisches Ereignis in der Weiterentwicklung des Protestantismus dar, weil sie die erste Union zwischen zwei Konfessionen in einem deutschen Flächenland war. Daraus entwickelte sich das Motto der 200 Jahr-Feierlichkeiten: „Unterschiede überwinden – gemeinsam feiern.“ Aus heutiger Sicht sind die Streitigkeiten kaum mehr nachvollziehbar. „Aber das wäre ungefähr so, als würde man eingefleischte Fußballfans von Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 bitten, im gleichen Block zu sitzen und die gleiche Mannschaft anzufeuern“, versucht Christian Weise, Sprecher des Dekanats die damalige Stimmungslage zu beschreiben.

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