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    Brief zu Flüchtlingen

    Flüchtlingsfrage in Deutschland: „Identität des Landes auf dem Prüfstand“

    Darius Ramazani/Diakonie DeutschlandMigrationsarbeit der DiakonieIntegrationsarbeit von Diakonie und Kirche

    In einem Brief haben sich Kirchenpräsident Volker Jung und Diakoniechef Wolfgang Gern gemeinsam an die Gemeinden gewandt: In der Flüchtlingsfrage sind alle weiter zum klarem Handeln und Nachdenken herausgefordert.

    Darmstadt, Frankfurt a.M., 26. Februar 2016. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Diakonie Hessen haben angesichts der zunehmenden Debatte um die Aufnahme von Flüchtlingen dazu aufgerufen, sich weiter für Hilfesuchende einzusetzen. Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung und der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Wolfgang Gern, appellierten in einem Brief an evangelische Gemeinden und Einrichtungen, sich zudem grundlegend mit Fragen der Zuwanderung auseinanderzusetzen.

    Über umfassende neue Situation in Deutschland nachdenken 

    „Viele Menschen spüren, dass sich Deutschland in einer umfassend neuen Situation befindet“, heißt es in dem Schreiben. „Im Kern geht es um die Identität und die Position unseres Landes in der globalisierten Welt“, so Jung und Gern weiter. Sie warnten davor, dass sich die oftmals komplizierten Zusammenhänge „mit einem einfachen Entweder-oder-Schema beantworten lassen“. Diese Fragen beinhalteten eine Vielzahl von politischen, rechtlichen, kulturellen, ethischen und auch religiösen Aspekten. In dieser Situation müssten sich Kirche und Diakonie dafür stark machen, dass die inhaltlichen Auseinandersetzungen „sachlich und angemessen verlaufen“.  Mögliche Ängste dürften nicht zu einer Radikalisierung und zu Gewalttätigkeiten führen. „Politische Debatten – auch heftige – gehören zum Wesen einer Demokratie. Gewalt nicht“, so Gern und Jung in dem Schreiben.

    Hilfe für Flüchtlinge als dauerhafte Aufgabe begreifen

    Nach Ansicht der beiden evangelischen Spitzenvertreter bleibt es eine dauerhafte Aufgabe von Kirche und Diakonie, Geflüchtete „menschenwürdig zu behandeln und ihnen respektvoll zu begegnen“. Die meisten befänden sich derzeit noch in großen Sammelunterkünften. Sie würden nun aber zunehmend auf die Kommunen verteilt und rückten damit in den lokalen Blick. Nach Worten von Jung und Gern könnten Kirche und Diakonie „vieles dazu beitragen, dass sie sich vor Ort zurechtfinden, angenommen fühlen und heimisch werden“. 

    Ehrenamtliche und professionelle Hilfe zusammen denken

    Durch die Verbindung von persönlicher Hilfsbereitschaft vieler Ehrenamtlicher mit der Erfahrung eines professionellen Sozialverbands sei diese Arbeit gemeinsam leistbar. Mit dem Engagement für Flüchtlinge werde auch die besondere christliche Haltung zum Ausdruck gebracht, Notleidenden zu helfen. Fremde gehörten dabei zu einem besonderen „sozialen Dreiklang“, den die Bibel immer wieder betone: „Schützt Fremdlinge, Waisen und Witwen“.

    Biblisch und humanitär hohem Anspruch standhalten

    Jung und Gern gestehen in dem Brief zugleich ein: „Der biblische und humanitäre Anspruch ist sehr hoch. Manchmal steht er in Spannung zu dem, was wir angesichts des Notwendigen wirklich leisten können“. Aber auch das könne dazu führen, „etwas ganz Wesentliches des christlichen Glaubens zu spüren“. Menschen seien in all ihrem Tun auf Gottes Kraft angewiesen. Sie könnten darauf vertrauen: „Der Ansporn zu Empathie und Hilfe wird von der Verheißung getragen, darin Gottes Segen zu erfahren“.

    Mehr Informationen zur Flüchtlingsarbeit von Kirche und Diakonie:
    www.menschen-wie-wir.de

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