Mit kurzen Lebensportraits von Christen will die EKHN zum Gespräch über den Glauben anregen
Filme über das Evangelisch Sein heute
10.08.2012 krebs Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Es sind der Chefarzt Dr. Norbert Pfeiffer aus Mainz, die Bilanzbuchhalterin Andrea Haas aus Greifenstein im Westerwald, der kongolesische Flüchtling Fidele Mushidi aus Frankfurt und die ehemalige Kirchenvorsteherin Ingrid Buchmann aus Bensheim. Konkret gelebter evangelischer Glaube - darum geht es in den kleinen, jeweils etwa drei Minuten langen Filmen, die die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in dieser Woche auf einer DVD vorgestellt hat. Die Filme sind auch im Netz unter www.ekhn.de und bei youtube unter dem Stichwort „Evangelisch leben“ zu finden.
Die Filme wenden sich an alle, die genauer wissen wollen, was Evangelisch Sein bedeutet. Zu ihnen zählen viele Erwachsene, die nach einer geistlichen Orientierung und einer kirchlichen Heimat suchen. Die Filme können auch im Religions- und Konfirmationsunterricht sowie in der Erwachsenenbildung eingesetzt werden.
Seit der Reformation vor knapp 500 Jahren wird das evangelische Christentum im Wesentlichen von den persönlichen Lebenszeugnissen der Gläubigen geprägt und weniger von vorgegebenen Lehrmeinungen. Deshalb sind Dokumente gelebten Glaubens zur Profilierung des Protestantismus besser geeignet als Lehrtexte. Dem folgen die Filme. Wer sie nicht nur kostenfrei im Internet ansehen, sondern über sie auch auf DVD verfügen will, kann sie bei der Kirchenverwaltung der EKHN in Darmstadt unter info@ekhn.de bzw. telefonisch unter 06151/405-287 zum Preis von 10 Euro bestellen.
Kirchenpräsident: Evangelisches Profil erkennbar machen und zur Diskussion stellen
Bei der Präsentation der DVD im Rahmen einer Pressekonferenz wies Kirchenpräsident Dr. Volker Jung darauf hin, dass die Kirchen „in einer säkularen und weithin religionsskeptischen Gesellschaft ihr Profil erkennbar machen und zur Diskussion stellen müssen“. Dieser Anspruch könne in der evangelischen Kirche nicht allein durch offizielle kirchliche Verlautbarungen eingelöst werden, sondern müsse auch von ihren Mitgliedern in ihrem jeweiligen persönlichen Umfeld gelebt werden. Die EKHN unterstütze deshalb ihre Mitglieder dabei, über ihren persönlichen Glauben auskunftsfähig zu werden. Dem diene auch die 1995 gestartete Aktion „Evangelisch aus gutem Grund“, in dessen Tradition die aktuellen Filme stünden und die zum Gespräch über das Thema Christsein im 21. Jahrhundert anregten, sagte Jung.
Zu den Filmen im Einzelnen:
Norbert Pfeiffer ist Arzt. Eigene Fehler schloss er nicht aus, als im Sommer 2010 in der Mainzer Uniklinik Säuglinge starben. Offen und ehrlich stellte er sich der Presse. Dafür brauchte er mehr Kraft als in ihm selber wohnt. „Ich glaube es ist etwas zutiefst christliches, zu erkennen, dass man fehlbar ist. Die Fehlbarkeit zu erkennen ist sehr unangenehm. Und die Wahrheit hat etwas Befreiendes, auch in einer ganz schwierigen Situation.“
Andrea Haas ist in Greifenstein-Nenderoth zuhause. Zur Arbeit fährt sie täglich nach Frankfurt. Pendeln zwischen Tradition und Moderne, zwischen multikultureller Finanzmetropole und einer Kirche im Dorf. Bleibt da der Glaube nicht auf der Strecke? „Es ist ein Gefühl von Halt, ein Gefühl von Vertrauen. So schlimm es auch ist, in gewissen Momenten weiß man: es wird wieder hell und es wird wieder besser.“
Fidele Mushidi kam als Flüchtling aus dem Kongo vor zwölf Jahren nach Frankfurt. Sein Asylantrag wurde anerkannt und so konnte er vor 6 Jahren seine Familie nachholen. Denn drei Dinge sind ihm wichtig: Familie, Arbeit und Gottes Wort. „Jesus war engagiert für die Menschen – ich gebe mein Leben für die Menschen. Menschenrecht mit Herz, mit Liebe, an die anderen auch denken.“
Ingrid Buchmann hilft mit ihrem Vermögen, dass psychisch kranke Menschen in Gastfamilien leben können. Für die 56-jährige ist das gelebte Nächstenliebe. „Da bin ich wirklich von überzeugt, dass wir mit Liebe ganz viel erreichen können.“