Fridays for Future - Demos
Zeichen für Schöpfung und gegen Klimawandel setzen
EKHN/RahnKlimaprotest in Darmstadt25.09.2020 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die evangelischen Zentren „Gesellschaftliche Verantwortung“ und „Oekumene“ in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hatten dazu aufgerufen, den weltweiten Klimaprotest am 25. September zu unterstützen. Unter dem Motto „Kein Grad weiter“ wollte die Bewegung „Fridays for Future“ vor allem gegen die unzureichenden politischen Maßnahmen im Kampf gegen die Klimakrise protestierten.
Wieder viele Aktive auf der Straße
An der zurückliegenden globalen Aktion vor einem Jahr hatten sich bereits viele kirchliche Gruppen beteiligt. Auch am Freitag waren an vielen orten unter anderem in Darmstadt oder Frankfurt viele Christinnen und Christen mit auf der Straße, um ein Zeichen für die Schöpfung und gegen den Klimawandel zu setzen.
Andachten und Aktionen angeregt
Im Rahmen der Solidaritätsinitiative „Churches for Future“ hatten die evangelischen Zentren eingeladen, sich beim Protest vor Ort zu engagieren, zum Beispiel durch Andachten unter dem Motto „Bewahrung der Schöpfung“ oder durch andere kreative Aktionen. Sie wiesen zugleich darauf hin, dass die Demonstrationen in der Coronakrise unter Einhaltung der Abstandsregeln und der Maskenpflicht stattfinden müssen.
Klimaschutz fordert jeden heraus
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung unterstützte den Aufruf. Er sieht Klimaschutz als Aufgabe, die mit dem christlichen Verständnis der Welt als Schöpfung Gottes verbunden ist. Jung: „Der Schutz des Klimas fordert das Engagement von allen. Jede und jeder ist hier verantwortlich. Als Christinnen und Christen engagieren wir uns auch deshalb, weil wir glauben, dass uns diese Welt von Gott, dem Schöpfer, auch mit dem Auftrag anvertraut ist, sie für die Menschen, die nach uns kommen, zu bewahren.“
EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm: Klimawandel begrenzen
Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, rief dazu auf, sich am Klima-Aktionstag zu beteiligen. „Als Bischof trete ich dafür ein, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft endlich die notwendigen Maßnahmen ergreifen, dass der Klimawandel auf ein verantwortbares Maß begrenzt bleibt, so wie es im Pariser Abkommen vereinbart worden ist“, sagte Bedford-Strohm. Er unterstütze den Klimaprotesttag am 25. September. „Der erste Grund ist, dass ich als Christ daran glaube, dass Gott diese Welt geschaffen hat - uns als Menschen, aber auch die außermenschliche Natur. Wir dürfen unsere wunderbare Natur nicht zerstören“, do der Theologe. Der zweite Grund sei, dass er wolle, „dass auch mein Enkel und die vielen anderen Enkelinnen und Enkel von anderen Menschen, die heute leben, noch eine lebenswerte Umwelt haben.“ Der dritte Grund sei das Eintreten für Gerechtigkeit. In vielen Partnerkirchen hätten die Folgen des Klimawandels längst bedrohliche Ausmaße. Bedford-Strohm: „Ich wünsche mir, dass der Klimaprotesttag dazu beitragen kann, dass diese Ungerechtigkeit ein Ende hat.“
Bisherige Klima-Maßnahmen unzureichend
Kathrin Saudhof, Referentin für Klimaschutz im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung (Mainz) und Helmut Törner-Roos, Referent für den Kirchlichen Entwicklungsdienst im Zentrum Oekumene (Frankfurt) erklären: „Nach wie vor gibt es wichtige Gründe, sich für den Klimaschutz stark zu machen. Denn die bisher ergriffenen Maßnahmen reichen nicht aus, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens, den Temperaturanstieg auf möglichst 1,5 Grad gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen, zu erreichen.“ Nach Ansicht der beiden Referenten bewiesen die Erfahrungen aus der Corona-Krise, dass mit gesellschaftlichem und politischem Willen zielgerichtet und effektiv gehandelt werden könne und deshalb solle der gesellschaftliche Wille, etwas zum Klimaschutz beitragen zu wollen, am 25. September sichtbar werden.
Klimaschutz in der EKHN
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) arbeitet seit 2012 an der Umsetzung ihres Klimaschutzkonzepts. Sie unterstützt kirchliche Einrichtungen beispielsweise mit Angeboten zum Umwelt- und Energiemanagement, der nachhaltigen Beschaffung durch das Einkaufsportal „Wir kaufen anders“ oder mit Bildungsmaßnahmen. Außerdem stellt sie im Rahmen des Energiebeschaffungsgesetzes ihren Energiebezug auf erneuerbare Energieträger um.
#KeinGradWeiter