Deutschland
EKD-Ratsvorsitzender verurteilt antisemitische Proteste
Michael BruderLaut Grundgesetz ist die Würde des Menschen unantastbar. Wie kann dieser Satz gelebt werden?23.07.2014 red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
EKDNikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der EKDSein Mitgefühl hat der Ratsvorsitzende der EKD in einem Schreiben dem Präsidenten des Zentralrats der Juden mitgeteilt. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat sich erschrocken über die jüngsten zum Teil gewalttätigen Proteste gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland geäußert: „Es ist entlarvend, wenn Proteste gegen das aktuelle Vorgehen der Armee Israels im Gaza-Streifen mit menschenverachtender Judenfeindschaft verbunden werden“, schreibt Schneider in einer heute veröffentlichten Solidaritätsbekundung an den Präsidenten des Zentralrats der Juden, Dr. Dieter Graumann.
Unterstützung aus der EKHN
„Es beschämt mich, dass Menschen jüdischen Glaubens in unserem Land auf offener Straße angegriffen werden und um ihre Gesundheit und auch um ihr Leben fürchten müssen“, so Schneider in seinem Schreiben. Die EKD verurteile jede Form von Antisemitismus und Rassismus aufs schärfste. Eingedenk der unfassbaren Verbrechen im Dritten Reich liege es „jenseits aller Toleranz“, wenn Juden und Jüdinnen beschimpft und angegriffen würden und ihnen in Hass-Predigten der Tod gewünscht werde. „Diese Haltung unterstützt die EKHN voll und ganz“, unterstreicht Volker Rahn, Pressesprecher der EKHN. Vor acht Tagen hatte sich bereits Pfarrer Detlev Knoche, der Leiter des Zentrums Ökumene der EKHN, öffentlich geäußert und sich bestürzt über antijüdische Parolen am Rande einer Demonstration in Frankfurt gezeigt.
Absage an Antisemitismus, Gewalt und Hass
Weiterhin schreibt Schneider an den Präsidenten des Zentralrats der Juden: „Mein Erschrecken, mein Mitgefühl und meine Solidarität möchte ich Ihnen persönlich und allen Menschen jüdischen Glaubens in unserem Land gegenüber zum Ausdruck bringen.“ Es dürfe nicht sein, dass ein berechtigtes Verlangen nach Frieden in Israel und Palästina missbraucht werde, um Hass, Antisemitismus und Gewalt auf unseren Straßen auszuleben.