Reformationsjubiläum 2017

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    Einfach lassen

    Es gibt viel zu tun. Klinikseelsorger Stefan Born aus Herborn lädt ein, nicht über das Aktive nachzudenken - sondern lieber über das Passive. Einfach lassen, ein heilsamer Perspektivwechsel zwischen Aktiv und Passiv.

    Zwischen Aktiv und Passiv? Ja das gibt es. Und dies ist eine Einladung, den Ort zwischen aktiv und passiv aufzusuchen.

    Es gibt viel zu tun. Und tatsächlich machen wir jeden Tag einiges. Aufstehen und Frühstück machen, könnten für viele die ersten Aktivitäten des Tages sein. Und neben der Arbeit, gehen so manche ihren Freizeit-Aktivitäten nach.

    Es gibt vieles, das müssen wir tun und manches, das wollen wir gerne tun, machen, schaffen. Anderes wollen wir gerade vermeiden und tun’s trotzdem. Dann gibt es den Teil des Lebens, den wir viel weniger bestimmen. Da sind wir eingebunden. Da wird eher über uns bestimmt, als dass wir etwas bestimmen könnten.

    Wenn Sie Fieber bekommen, dann sind Sie viel weniger aktiv. Und Sie werden hoffentlich gut versorgt und üben sich in Geduld. Über Fieber hinaus, gibt es bei jedem Menschen auch krasse Ereignisse, die wir erleiden. Und mancher Passivität geben wir uns hin, vor unserem Smartphone, dem Fernseher und der Zeitung.

    Ich lade Sie ein, sich Papier und Bleistift zu nehmen und die folgende Worte zu ergänzen mit dem Wörtchen „lassen“: zu, ziehen, vorbei, über, vor, be, offen, rein, machen, heilen, stehen, gehen, so sein, frei, Zeit, sich helfen, sich etwas sagen.

    Jetzt haben Sie eine Einscheidung getroffen, aktiv zu werden oder passiv zu sein.

    Sollten Sie sich die Liste mit den entstehenden Worten tatsächlich gemacht haben, dann haben Sie sich auf den Weg begeben zwischen aktiv und passiv. An einen Ort, an dem Ihre Beurteilungskraft für gute Entscheidungen wachsen kann. Das Gespräch, das sie im inneren mit sich selbst führen, kann noch reicher werden.

    Jesus sagt seinen Leuten: ich bin nicht gekommen, dass ich mir dienen lasse, sondern dass ich diene. Die christliche Sache ist nichts kompliziertes. Es ist die einfache Bereitschaft sich von Jesus dienen zu lassen. Das ist der schönste Gottesdienst. Ich wünsche Ihnen die Gelassenheit zu einer erholsamen Ruhe.


    Stephan Born ist evangelischer Klinikseelsorger an den Vitos Kliniken in Herborn

     

     

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