Reformationsjubiläum 2017

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    Der Spion, der Luther liebte

    „Der Protestant“, ein Roman aus der Reformationszeit

    Wellhöfer Verlag | MDZKartenausschnitt und BuchcoverDer Kartenausschnitt zeigt das Kerngebiet des Kurfürstentum Pfalz. Neustadt, Worms und Heidelberg spielen eine zentrale Rolle im Roman. (c) Karte: Münchner Digitalisierungs Zentrum (MDZ) [CC BY-NC-SA 4.0]

    Michael Landgraf schildert in seinem Roman „Der Protestant“ die Reformationszeit auf dem Gebiet der Kurpfalz. Ein junger Jurist, der als Spion im Dienste des Pfälzer Kurfürsten steht, sieht sich konfrontiert mit kontroversen theologischen und politischen Ideen, und gerät zwischen die Fronten von Reichspolitik und Bauernkriegsparteien.

    Wellhöfer VerlagDas Buchcover zeigt Luther auf dem Reichstag zu WormsDer Roman spielt zwischen 1500 und 1529 in der Gegend der damaligen Kurpfalz. Reformation, Bauernkriege, Verfolgung der Täufer und mittendrin ein studierter Jurist, der als Spion dem Kurfürst dient.

    „Der Protestant“ beleuchtet die Zeit zwischen 1500 und 1529, vornehmlich auf dem Gebiet der damaligen Kurpfalz und in angrenzenden Regionen. Jakob Ziegler, Sohn eines Weinhändlers, befasst sich mit dem Ablasshandel, aber auch mit den Ideen von Humanisten und Reformatoren. Besonders beeindruckt ihn die Begegnung mit dem Mönch Martinus 1511 in Augsburg. Jakob begeistert sich für Luthers Glaubensgrundsätze und Kirchenkritik.

    Verstrickt in die Kriegswirren

    Als Student der Rechtswissenschaft und als Jurist steht Jakob im Dienst des kurpfälzischen Hofes. Er nimmt an der Heidelberger Disputation 1518 teil, bei der Luther seine 95 Thesen verteidigt, und ist Begleiter des Kurfürsten beim Reichstag von Worms 1521. Als Magister Jakob wird er verstrickt in die Kriege gegen Franz von Sickingen und gegen die Bauern sowie in die Verfolgung der Täufer. Immer stärker gerät er in die Rolle eines Spions für den Kurfürsten und lernt dabei viele Persönlichkeiten kennen, die in dieser Zeit eine wichtige Rolle spielten – Kaiser Karl V., Landgraf Philipp von Hessen sowie Philipp Melanchthon und Huldrych Zwingli. Auf dem Speyerer Reichstag von 1529 gehört der Hessische Landgraf Philipp zu den sogenannten Protestanten, die gegen das harte Vorgehen von König Ferdinand (er vertrat seinen Bruder Kaiser Karl V.) wider die evangelischen Reichsstände protestierten. Hessen nahm eine dominierende Rolle bei der Durchsetzung der Reformation ein. Es gibt auch viele hessische Spielorte und Bezüge im Roman.

    Dichtung und Wahrheit 

    Die Hauptperson des Romans sowie weitere Figuren aus seinem persönlichen Umfeld sind reine Fiktion. Daneben treten aber auch viele historische Persönlichkeiten auf. Im Nachwort schlüsselt der Autor Michael Landgraf seine Darsteller nach fiktiven und historischen Charakteren auf und gibt somit noch einmal einen verständlichen Überblick über den Verlauf der Reformation und den gesellschaftlichen Wandel zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Landgraf ist Fortbildungsdozent der Evangelischen Kirche der Pfalz und Vorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller (Rheinland-Pfalz). Von ihm stammen viele Erzählungen und Sachbücher zum Themenfeld Reformation.

    Präses Oelschläger empfiehlt den Roman

    Für den Roman „Der Protestant“ hat Landgraf unter anderem Dr. Ulrich Oelschläger, Präses der Kirchensynoder der EKHN, als Berater hinzugezogen.  Oelschläger ist ausgewiesener Kenner der Wormser Geschichte und der Reformation. Zusammen mit Kirchenpräsident Volker Jung hat er das Magazin „Orte der Reformation. Worms“ (erschienen 2015 bei EVA Leipzig) als Autor verfasst und herausgegeben. Landgraf und Oelschläger  verbindet eine langjährige Zusammenarbeit: Landgraf war in der Fortbildungsarbeit für Religionslehrer im Bereich der Evangelischen Kirche der Pfalz tätig, während Oelschläger vom Staat als Fachberater für Evangelische Religion an Gymnasien tätig war. Für den Roman „Der Protestant“ hat Oelschläger die den Wormser Reichstag von 1521 betreffenden Passagen und einige andere auf ihre inhaltliche Richtigkeit hin überprüft.

    Vom Roman zeigt sich Oelschläger beeindruckt: „Ich finde ihn so gut geschrieben, dass er Menschen ohne fachliches Hintergrundwissen einigermaßen spannend über die Reformationsgeschichte informiert. Deshalb werde ich ihn auch zu Weihnachten mehrfach verschenken.“

    Michael Landgraf, Der Protestant. Wellhöfer Verlag, Mannheim & Speyer 2016. Mit zahlreichen Abbildungen historischer Stadtansichten, reformatorischen Flugblättern und Landkarten.
    ISBN 978-3-95428-193-0, 422 Seiten, 14,95 €. 

     

     

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