ÖKT 2021
Konzentriert, dezentral, digital: Ökumenischer Kirchentag auf neuen Wegen
Foto: Kirchentag/Fabian WeissLichtperformance im Frankfurter Dom17.12.2020 pwb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Aufgrund der aktuellen Pandemielage und der damit verbundenen unsicheren Rahmenbedingungen im Mai 2021 wird das Format des 3. Ökumenischen Kirchentages in Frankfurt grundlegend geändert. Das ist das Ergebnis einer außerordentlichen Sitzung des Gemeinsamen Präsidiums des ÖKT am Abend des 16. Dezember 2021. Nach Gesprächen mit den zuständigen Behörden zur Einschätzung der Lage und zu einem möglichen Hygienekonzept ist deutlich: Der 3. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) wird anders: konzentrierter, dezentraler, digitaler. Damit wird dem Gesundheitsschutz in Frankfurt Rechnung getragen. Er wird auch um einen Tag verkürzt und erst am Donnerstag beginnen. Die Veranstalter gehen unter anderem von Dutzenden von Live-übertragenen Angeboten sowie besonderen digitalen Gottesdiensten aus.
Kirchentag kommt zu den Menschen
Die gastgebenden Kirchen, darunter die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und das Bistum Limburg, wollen sich inhaltlich in das neue Programm einbringen und „digital die Region zum Scheinen bringen", erklärte die Pressestelle der EKHN. Wie das genau aussieht, werde im Januar entwickelt. Zudem würden bereits jetzt Gemeinden ermuntert, „sich das digitale Programm zu sich zu holen, um vor Ort dezentrale aber dennoch gemeinsame Erlebnisse zu schaffen".
Kirchenpräsident begrüßt neues Konzept
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung begrüßt das neue Konzept: „Jetzt kann ganz entspannt und ohne Druck etwas völlig Neues entstehen.“ Er ist sich sicher: „Es wird viele Anregungen und Ideen geben.“ Wie das genau aussieht, werde Anfang des kommenden Jahres entwickelt. Jung ist gespannt: „Wie sich das anfühlt, gemeinsam, ökumenisch und digital einen Kirchentag zu erleben, werden wir herausfinden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass dies ein guter Schritt auf dem gemeinsamen ökumenischen Weg sein wird, den wir schon eine ganze Zeit miteinander gehen.“
Ökumenische Wegzeichen und christliche Impulse bleiben von Bedeutung
Bettina Limperg, Präsidentin des 3. ÖKT sagte dazu: „Wir wissen um die Hoffnung der Menschen auf Begegnung und gelebte Gemeinschaft. Deshalb werden wir alles daransetzen, um diese Hoffnung mit neuen Formaten zu erfüllen. Damit nehmen wir die Herausforderung an und richten den Blick nach vorn, ganz im Sinne unseres Leitwortes „schaut hin“ (Mk 6,38). Wir sind weiterhin von der Bedeutung ökumenischer Wegzeichen überzeugt. Für die Beantwortung der drängenden Fragen, die die weltweite Pandemie aufwirft, werden christliche Impulse noch relevanter.“
Konzentriertes Programm aus Frankfurt in die Welt
Um der Verantwortung für den Gesundheitsschutz nachzukommen, aber gleichzeitig der Aufgabe als christliche Plattform gerecht zu werden, setzt der 3. ÖKT nun verstärkt auf digitale Beteiligung und Mitwirkungsmöglichkeiten auch jenseits der Frankfurter Stadtgrenzen. Das Event erhält dadurch ein neues Gesicht: Ein stark konzentriertes und volldigitales Programm am Samstag, bei dem der Fokus auf den aktuellen und großen Herausforderungen und Aufgaben im kirchlichen und gesellschaftlichen Bereich liegen wird. Es soll auch ohne Massenveranstaltungen vor Ort so partizipativ und interaktiv wie möglich gestaltet werden.
Den Rahmen des 3. ÖKT bilden der Gottesdienst an Christi Himmelfahrt und der Schlussgottesdienst am Sonntag. Zusammen mit konfessionellen Gottesdiensten am Samstagabend, die ökumenisch sensibel gestaltet werden, stellen sie wichtige Ankerpunkte auf dem gemeinsamen Weg der Konfessionen in unserem Land dar und sollen bundesweit übertragen und mitgefeiert werden.
Einladung dort zu feiern, wo man lebt
Prof. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des 3. ÖKT macht die mit der medialen Verbreitung des Programms verbundene Hoffnung auf ein starkes ökumenisches Signal deutlich: „Da die Menschen nicht nach Frankfurt kommen können, kommt der 3. ÖKT zu ihnen nach Hause. Wir laden alle dazu ein, den ÖKT in der Kirchengemeinde, im Verband oder im Freundeskreis mitzuerleben und mitzugestalten. „schaut hin“ (Mk 6,38) ist mehr als das Mitverfolgen am Bildschirm. Kreative Formen des gemeinsamen Erlebens können von den Gläubigen der verschiedenen Konfessionen vor Ort gefunden werden. Vor allem die Gottesdienste können von den Gemeinden und Gemeinschaften gefeiert werden. So können wir im Mai 2021 gemeinsam ökumenischen Reichtum erleben. Zudem planen wir schon jetzt, den Katholikentag 2022 und den Kirchentag 2023 noch ökumenischer zu gestalten.“
Das konkrete Programm des neu gedachten 3. ÖKT und die Teilnahmebedingungen werden im Frühjahr vorgestellt.