Gemeinsame Werte
Der Islam und die Geburt Jesu
Andi FischerDer islamische Kalender orientiert sich am Mond, die Zeitrechnung beginnt mit der Flucht Mohammeds nach Medina im Jahr 622 n. Chr.22.12.2015 rh Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Die Geburt Jesu ist für uns Muslime ein besonderer Anlass für Freude, denn er gehört nach dem Koran zu den größten Gesandten, beziehungsweise Propheten Allahs“, teilte die Islamische Religionsgemeinschaft Hessen (IRH) in einer Mitteilung am 22. Dezember 2015 mit. Im Islam füllen die Propheten eine wichtige Rolle aus: Gott kommuniziert über sie mit den Menschen. Danach hat auch Jesus als zweitletzter Prophet vor Mohammed eine Offenbarung Gottes erhalten. Allerdings wird im Islam der Vorstellung widersprochen, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Dennoch unterstreicht Ramazan Kuruyüz, der Vorsitzende des IRH, seine Wertschätzung: Jesus und seine Geburt würden im Koran als Wort Allahs und Zeichen seiner Barmherzigkeit und Allmacht bezeichnet.
Geburtstage von Mohammed und Jesus liegen in diesem Jahr nah beieinander
Zudem macht die islamische Religionsgemeinschaft darauf aufmerksam, dass Muslime in diesem Jahr in der Nacht vom Dienstag, dem 22. Dezember, auf Mittwoch an die Geburt ihres Propheten Mohammed erinnern. Dabei orientiert sich der Termin für die Mawlid-Nacht am islamischen Mondkalender.
Gemeinsame Werte angesichts der Flüchtlingssituation
Angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation macht die IRH darauf aufmerksam, dass Muslime und Christen auf Botschaften und Werte wie Barmherzigkeit, Liebe und Mitgefühl angewiesen seien, wie sie von Mohammed und Jesus vermittelt worden seien. Wortwörtlich heißt es: „Wir stehen gleichermaßen in der Pflicht, den Menschen in Not beizustehen, mit ihnen barmherzig umzugehen und ihnen ein neues Zuhause zu geben. Das ist zugleich ein gesamtgesellschaftliches und religionsübergreifendes Gebot der Menschlichkeit.“